[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Schiffsunglück in der Nordsee: Unterstützung aus der Luft: So arbeiten die deutschen Öljäger – Beste Nachrichten

Schiffsunglück in der Nordsee: Unterstützung aus der Luft: So arbeiten die deutschen Öljäger

Kommt es vor der englischen Küste zu einer Umweltkatastrophe? An der Unfallstelle kreist jetzt ein mit Kameras und Sensoren bewaffneter Öljäger des Havariekommandos in Cuxhaven.

Sie fliegen jeden Tag über der Nord- und der Ostsee: die Öljäger des Havariekommandos. Aber diese Tage sind nicht normal: Ein Propellerflugzeug des Typs Dornier 228 hilft derzeit, die Lage nach dem verheerenden Schiffsunglück vor der englischen Küste aufzuklären.

„Wir haben der britischen Küstenwache nach dem Unglück signalisiert, dass wir mit unseren Maschinen unverzüglich unterstützen können,“ sagte Benedikt Spangardt von der Pressestelle des Havariekommandos in Cuxhaven.

Schon am Dienstagvormittag erreichte die „Mellum“ die Unfallstelle. An Bord des Mehrzweckschiffs der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes: Experten und Technik zur Brandbekämpfung und zur Aufnahme von Öl.

Rettungskräfte versuchen am Montag, die beiden vor der ostenglischen Küste kollidierten und in Brand geratenen Schiffe zu löschen
© Denys Mezentsev/AP

Vor der ostenglischen Küste, nahe der Hafenstadt Hull, hatte am Montagmorgen ein Frachter einen Tanker mit 35 Millionen Liter Kerosin, bestimmt für die US-Luftwaffe, gerammt. Bilder von der Unfallstelle zeigen die Schiffe in schwarze Rauchwolken gehüllt. Ein Besatzungsmitglied wird noch vermisst, ein weiterer Seemann wurde verletzt.

Jetzt stellt sich die Frage: Droht auch noch eine Umweltkatastrophe?

Bei der Einschätzung der Lage ist Aufklärung aus der Luft unverzichtbar. Zwei Öljäger des Havariekommandos, Aufklärungsflugzeuge vom Typ Dornier 228 LM, sind beim Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz, südlich von Cuxhaven stationiert. Und sie können helfen, in dieser Situation ganz besonders.

Öljäger DO 228 LM über der Nordsee: Die Piloten und Operateure gehören zu den Vielfliegern der Bundeswehr
© Dogan Mesut / Depositphotos

„Die DO 228 ist zur Lageerkundung und zur Ölüberwachung ausgelegt“, sagte Benedikt Spangardt gegenüber GEO. „Dazu gehört eine Kamera mit einer sehr hohen Auflösung, eine Infrarotkamera, mit der man Hitzequellen erkennen kann und Radarsensoren, die Öl und andere Schadstoffe auf der Wasseroberfläche identifizieren können.“ Mit den Daten und den Beobachtungen der Besatzung lassen sich beispielsweise die Größe eines Ölflecks auf der Wasseroberfläche und die ungefähre Menge des ausgetretenen Öls ermitteln.

Klare Sicht ist Voraussetzung

Das Havariekommando habe den britischen Behörden angeboten, die Maschinen aufsteigen zu lassen. Was die Instrumente an Bord und die dreiköpfige Besatzung leisten, wisse man dort, denn die Fähigkeiten seien standardisiert, sagt Spangardt. Grundlage für das grenzübergreifende Unfallmanagement ist das Bonn-Übereinkommen. Darin haben sich zehn Staaten – auch Deutschland – und die Europäische Union zur gegenseitigen Unterstützung bei Schadstoffunfällen im Bereich der Nordsee verpflichtet.

Allerdings bereitete den fliegenden Öljägern das Wetter Probleme. Noch am Dienstagvormittag hieß es von der britischen Küstenwache, der Einsatz der Flugzeuge sei wegen des Nebels über dem Meer nicht sinnvoll. Denn optische Aufklärung funktioniert nur bei guter Sicht. Am Dienstagmorgen, so Spangardt, wäre es auch mit dem Start in Deutschland schwierig geworden: Auch in Nordholz herrschte dichter Nebel.

Zur Lage vor Ort möchte das Havariekommando keine Einschätzung abgeben. Doch zumindest die Wetterlage scheint sich gebessert zu haben. Am Mittag hob einer der beiden DO 228 in Richtung Westen ab.