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Wintersport: Winter ade? Skigebiete zufrieden mit Saison

Die Wintersportsaison in Hessen ist so gut wie zu Ende. Und die war gar nicht schlecht, heißt es auf der Wasserkuppe und in Willingen. Doch hat Skifahren und Rodeln dort eine Zukunft?

Der Frühling hat zwar laut Kalender offiziell noch nicht begonnen, doch die beiden wichtigsten Wintersportgebiete in Hessen haben bereits eine positive Bilanz der zu Ende gehenden Saison gezogen. In der Wintersportarena Wasserkuppe kommen bislang 74 Skitage zusammen. Auf über 70 Skitage wird man auch im größten Wintersportgebiet in Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) bis Saisonende kommen. 

Zwischen 90.000 und 100.000 Wintersportler tummelten sich seit Weihnachten auf den Pisten der Wasserkuppe, Hessens höchstem Berg (950 Meter). „Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man an die Wetterbedingungen denkt“, sagt Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH, die die Ski- und Rodelarena an der Wasserkuppe und am Hoherodskopf im Vogelsberg betreibt. 

Ferien in Hessen, Thüringen und Bayern gut genutzt

Denn die Bedingungen waren auf der Wasserkuppe und anderswo nicht immer optimal. Mehr Schnee und stärkerer Frost hätte den Pisten sicherlich gutgetan. Und so hatten die Mitarbeitenden des Liftbetreibers auf der höchsten Erhebung der Rhön alle Hände voll zu tun, um mit Hilfe von Schneekanonen die Grundlagen fürs Pistenvergnügen zu schaffen.

74 Skitage sind für die Wasserkuppe ein mittelguter Wert. Dass der Liftbetreiber mit dem Saisonverlauf zufrieden ist, liegt vor allem daran, dass „wir die wichtigen Winterferien in Hessen und Thüringen und jetzt auch noch die Faschingsferien in Bayern mitnehmen konnten“, erklärt Kümpel.

Einzugsgebiet von Frankfurt bis Kassel und Würzburg 

Die beiden Nachbarländer gehören ebenfalls zum Einzugsgebiet der Wasserkuppe. Viele Wintersportfans kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet, der Region Kassel und dem Raum Würzburg auf die Wasserkuppe, wie Kümpel erklärt.

Seit Montag stehen die Lifte auf der Wasserkuppe aber vorerst still. Doch möglicherweise ist das noch nicht der endgültige Saisonabschluss. Sollte das Wetter mitspielen und die Pisten halten, könnte es sein, dass die Lifte am nächsten Wochenende noch einmal in Betrieb gehen. 

Am Hoherodskopf im Vogelsberg ist die Saison längst vorbei. Tatsächlich gab es am Fuß des 764 Meter hohen Gipfels diesmal überhaupt keine Skisaison, da der Naturschnee für die Pisten nicht ausreichte und der Einsatz von Schneekanonen aus Naturschutzgründen nicht erlaubt ist.

Saison „im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren super“

Zufriedenheit herrscht im größten Wintersportgebiet des Bundeslandes in Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Konkrete Besucherzahlen könne sie derzeit noch nicht nennen, sagte die Sprecherin des Skigebiets, Elisabeth Schilling. „Aber es war ein schöner Winter. Die aktuelle Saison ist definitiv gut und zufriedenstellend und im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren super.“

In Willingen habe man seit Anfang Januar Wintersport betreiben können. Noch bis Mitte März sei der Skibetrieb an einigen Hängen voraussichtlich gesichert. „Daher werden wir dann über 70 Skitage haben. Damit sind wir glücklich“, sagte Schilling. Bei vielen Tagen mit schönstem Winterwetter seien die Bedingungen fast durchgehend sehr gut für Skifahrer gewesen. Auch derzeit seien die Pisten noch breit und griffig. „Bei dem herrlichen Sonnenschein hat man jetzt also noch richtig schöne Wintersporttage.“

Wintersport auf Wasserkuppe laut Betreiber auch in Zukunft möglich

Auch wenn dieser Winter auf der Wasserkuppe wie auch in anderen deutschen Mittelgebirgen recht schneearm gewesen sei, glaube er, dass Wintersport dort trotz Klimawandels auch in Zukunft möglich sei, sagt Kümpel. Die für den Betrieb von Schneekanonen nötigen kalten Nächte werde es weiterhin geben. „Wir müssen dann mehr in die technische Beschneiung investieren“, sagt er.

Auch die Liftbetreiber in Willingen sind zuversichtlich. „Was in 50 Jahren ist, wissen wir nicht. Für die nächsten zehn bis 20 Jahre gehen wir aber davon aus, dass der Wintersport hier so weiterlaufen wird“, sagt Schilling. Man werde wahrscheinlich gute und auch weniger gute Winter haben. „Aber wir sind mit der technischen Beschneiung für die nächsten Jahre gut aufgestellt.“ 

Technischer Schnee taut nicht so schnell

Ein paar frostige Tage und Nächte reichten aus, um den Wintersportbetrieb über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten zu können, solange es nicht regne. Technisch erzeugter Schnee taue nicht so schnell wie Naturschnee. Zudem gebe es in Willingen abseits des Wintersports ein breitgefächertes Freizeitangebot, das vom Bikepark über Wanderrouten bis hin zu Erlebnistouren reiche. „Und unsere Bahnen fahren ja auch im Sommer“, betont Schilling.

Wetterdienst geht von weniger „Schneetagen“ aus

Pauschale Aussagen, ob Wintersport in deutschen Mittelgebirgen angesichts des Klimawandels künftig noch möglich sein wird, sind nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nicht möglich. Solche sogenannten Schneeszenarios seien weder für die Mittelgebirge noch für den Alpenraum derzeit verfügbar, sagt DWD-Expertin Gudrun Mühlbacher der Deutschen Presse-Agentur. 

Allerdings zeigten Studien aus Alpenregionen in Österreich und der Schweiz, dass die Anzahl der „Schneetage“, also Tage mit geschlossener Schneedecke am Boden, in tieferen Lagen rückläufig seien, fügt Mühlbacher hinzu. Diesen Untersuchungen zufolge werde vermutlich auch die Zahl der Tage zurückgehen, an denen eine Beschneiung möglich sei. 

Je höher, desto schneesicherer

In den tieferen Lagen werde die sogenannte Schneedeckendauer voraussichtlich prozentual stärker zurückgehen als in den hohen Lagen. Auch innerhalb eines Skigebiets ergäben sich damit Unterschiede zwischen Tal- und Bergstation. Je höher die Lage, desto schneesicherer sei das Gebiet, erklärt die Expertin. Dabei werde oft eine Grenze von 1.500 bis 2.000 Meter und mehr genannt.

„Die leichte Tendenz zu etwas mehr Winterniederschlägen, die regional zu verzeichnen sind, wird durch den Temperaturanstieg überlagert und führt zu keinen nennenswerten Effekten für die Schneedeckendauer“, sagt Mühlbauer.