[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Bunte Rohre, große Kunst: Pariser Centre Pompidou schließt für Umbau – Beste Nachrichten

Bunte Rohre, große Kunst: Pariser Centre Pompidou schließt für Umbau

Paris-Besucher müssen in den kommenden fünf Jahren auf ein Highlight verzichten: Das mit seinen bunten Rohren an eine Industrieanlage erinnernde Kunstmuseum Centre Pompidou schließt für eine umfassende Renovierung. Nach einem Abschiedsfest am Wochenende endet am Montagabend die Dauerausstellung mit ihren 2000 Werken von Künstlern wie Louise Bourgeois, Marc Chagall, Otto Dix, Frida Kahlo, Wassily Kandinsky, Henri Matisse und Piet Mondrian.

„Fünf Jahre, das ist ganz schön lang“, sagte Elisa Hervelin bei einer ihrer letzten Führungen, die sie seit 14 Jahren im Centre Pompidou angeboten hat. „Die neugierigen und aufgeschlossenen Besucher werden mir fehlen“, fügte sie hinzu. Auch die Kunststudentin Amélie Bernard, die das Centre Pompidou regelmäßig besucht hat, bedauert die Schließung. „Es zwingt mich, nun andere Museen zu entdecken“, tröstet sie sich. 

Die Kunstwerke sollen teils in Lagern untergebracht und teils in anderen Museen weltweit gezeigt werden. „Das ist eine enorme Arbeit, die wir jahrelang vorbereitet haben“, sagte Claire Garnier, Produktionsdirektorin im Centre Pompidou. Um die großformatigen Installationen des deutschen Künstlers Anselm Kiefer zu transportieren, müsse teilweise die Glasfassade demontiert werden. 

Ein Teil der Sammlungen, die insgesamt 150.000 Werke umfasst, soll künftig im frisch renovierten Grand Palais zu sehen sein. Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst war 1977 eröffnet worden, sein Initiator und Namensgeber war der damalige Präsident Georges Pompidou, der einen Kulturort schaffen wollte, der Menschen aller Gesellschaftsschichten anzieht. 

Die Architekten Renzo Piano und Richard Rogers schufen einen ungewöhnlichen Bau, der riesige Ausstellungsflächen bot, indem sie Tragwerk, Rohre und sogar die Rolltreppen nach außen verlegten. Damals löste der Bau heftige Kritik aus, heute ist das Centre Pompidou längst ein Pariser Wahrzeichen.

Im vergangenen Jahr besuchten 3,2 Millionen Menschen das Museum, das neben der ständigen Sammlung auch eine große Bibliothek, ein Musikforschungszentrum sowie Abteilungen für Fotografie, Design und Video beherbergt. 

Die bereits geschlossene Bibliothek war auch ein beliebter Anlaufort für junge Migranten und Obdachlose. Während der Schließung soll es weiterhin kostenlose Angebote an Ausweichorten für sie geben. 

Das Centre Pompidou schließt komplett erst im September. Dann soll das Gebäude zunächst vom Asbest gereinigt werden. Das Budget für den Umbau beträgt etwa 260 Millionen Euro. Es soll 2030 wieder eröffnet werden. 

kol/yb