[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Tarifstreit: Über die Hälfte der Flüge fällt in Stuttgart aus – Beste Nachrichten

Tarifstreit: Über die Hälfte der Flüge fällt in Stuttgart aus

Gestrichen, verschoben oder verlegt: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi fallen viele Flüge aus – in Stuttgart über die Hälfte, am Baden-Airport fast alle.

Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi haben auch im Südwesten einen großen Teil des Flugbetriebes lahmgelegt. Am Flughafen Stuttgart lief der Betrieb am Morgen mit reduziertem Plan an. Über die Hälfte der Flüge – rund 100 von etwa 180 – werden nach Angaben einer Flughafensprecherin gestrichen, verschoben oder an andere Flughäfen verlegt. Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden fallen 16 von 17 Flügen aus.

Tausende Passagiere betroffen 

Allein in Stuttgart waren von dem Ausstand rund 15 000 Passagiere betroffen, am Baden-Airport (Karlsruhe/Baden-Baden) waren es einem Sprecher zufolge etwa 3000 Passagiere. Flieger konnten hier bis auf einen nach Wien nur leer abheben, ankommende Flugzeuge konnten am Baden-Airport aber normal mit Fluggästen landen.

An den Terminals beider Flughäfen war es am Morgen ziemlich leer: Die meisten Fluggäste hatten sich auf die Warnstreiks eingestellt; sie hatten umgebucht und waren gar nicht erst gekommen. Nur wenige Menschen standen am Baden-Airport am frühen Morgen vergeblich am Schalter; sie hatten die Infos vom Ausstand zu spät bekommen, so ein Flughafensprecher.

Wenig Flüge, wenig Wartezeit 

Wer von Stuttgart abfliegen konnte – immerhin fanden dort rund 80 Flüge statt – hatte zumindest am Morgen kaum Wartezeiten, berichtete eine Flughafensprecherin. Der Betrieb sei einigermaßen gut angelaufen. Verdi sprach von einem verzögerten Betrieb. Passagiere würden teils auch mit Bussen zu Ausweichflughafen wie Friedrichshafen gefahren. 

Geteilte Reaktionen

Während die Gewerkschaft sich über die Wirkung des Warnstreiks zufrieden zeigte, bedauerte der Flughafenbetreiber die Folgen für Passagiere, Airlines und den Flughafen: „Jeder Flug, der nicht stattfindet, schmerzt“, so eine Sprecherin.

Bundesweit 13 Flughäfen bestreikt 

Die Gewerkschaft hat für heute zu Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen aufgerufen. Im Ausstand sind etwa Beschäftigte des Bodenpersonals oder aus den Luftsicherheitsbereichen – diese arbeiten in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie in Service-Bereichen. 

Nach einer Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen bundesweit allein im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes voraussichtlich mehr als 3.400 Flüge aus, rund 510.000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten.

Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. 

In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit. Aus Sicht der Arbeitgeber im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zeigen die angekündigten Warnstreiks „die Maßlosigkeit seitens der Gewerkschaften“.