Handwerk: 24 Werkstätten beim Tag der offenen Töpferei dabei
Individuelle Töpferware ist beliebt und die Formenvielfalt ist groß. Informationen zum Handwerk bieten Werkstätten auch in Sachsen-Anhalt. Wer möchte, kann sich selbst beim Töpfern versuchen.
Töpfern ist eine handwerkliche Kunst. Für Interessierte gibt es am bundesweiten 20. Tag der offenen Töpferei am 8. und 9. März einen Blick hinter die Kulissen. In Sachsen-Anhalt beteiligen sich 24 Werkstätten an der Aktion, deutschlandweit sind es 521.
Führungen und fachkundige Mitmachaktionen
Es gibt Führungen durch die Werkstätten. Unter anderem wird das Drehen eines Gefäßes auf der Töpferscheibe gezeigt. Ebenso demonstrieren die Töpfer verschiedene Möglichkeiten der Dekoration mit Pinseln, Schwämmchen und Fayence-Malerei. Dazu werden verschiedene Glasuren, unterschiedliche Brennverfahren im Elektroofen und im freien Feuer erklärt. Manche Werkstätten bieten an, unter fachlicher Anleitung mitzumachen.
Limitierte Schalen zum Sammeln
„Einige Werkstätten haben wieder besondere Schalen in limitierter Auflage extra für den Tag der offenen Töpferei entworfen und hergestellt“, sagte Töpferin Susanne Schröder. „Diese Stücke unterscheiden sich in Formenvielfalt und Dekorationen jedes Jahr aufs Neue und sind mit einem extra Stempel signiert. Sie sollen so zum Sammeln anregen.“ Allgemein werde der offene Tag gut angenommen und nach Corona habe sich die Situation wieder entspannt.
Nachfrage nach großen Bodenvasen
In der Werkstatt von Schröder in Dobis, einem Ortsteil von Wettin im Saalekreis, sind Tassen und Brottöpfe mit Holzdeckel gefragt. Aktuell gebe es eine Nachfrage nach größeren Stücken wie große Bodenvasen, die es im normalen Laden nicht gebe. „Trotz gestiegener Energiepreise habe ich meine Ware nicht teurer gemacht“, sagte Schröder.
Nachwuchsausbildung ist schwierig
Die Nachwuchsausbildung sei schwierig, weil die Töpfermeister die hohe Ausbildungsvergütung nicht zahlen könnten. „Das muss man sich jetzt auf andere Weise aneignen“, sagte Schröder. „Das kann man im Schulbetrieb lernen. Im bayrischen Landshut gibt es eine Schule mit Werkstatt, die Töpfer als Lehrberuf anbietet. Oder man muss es sich selber beibringen, das ist natürlich hart.“