Napoleons persönlicher Code Civil für 395.000 Euro versteigert
Eine Ausgabe des einflussreichen französischen Gesetzeswerkes Code Civil aus dem Privatbesitz von Napoleon Bonaparte ist in Frankreich für 395.000 Euro versteigert worden. Das Exemplar auf großem Velinpapier sei nach dem Fall des Kaiserreichs durchgehend im Besitz derselben Familie gewesen, teilte das Aktionshaus Tajan am Donnerstag mit. Ersteigert wurde es von der Familie Frojal, Mehrheitsaktionär der Verlagsgesellschaft Lefebvre Dalloz, die sich auf Rechtsangelegenheiten spezialisiert hat.
Der Preis für den Code Civil aus dem Besitz seines Initiators war zuvor auf eine Summe zwischen 100.000 und 200.000 Euro geschätzt worden.
Das Exemplar stammt laut Tajan aus dem Besitz der Nachkommen von Étienne Charvet, einem Vertrauten Napoleons und Verwalter des Schlosses Saint-Cloud nahe Paris. Dort ließ der französische Kaiser das Buch demnach zurück, als er 1814 ins Exil auf die Insel Elba verbannt wurde. Ein Brief von Étienne Charvets Sohn, Jean-Pierre Charvet, wurde zusammen mit dem Code Civil versteigert und soll die Echtheit des Stücks belegen.
Napoleon Bonaparte, der nach der französischen Revolution 1799 an die Macht kam, machte die Ausarbeitung eines einheitlichen Gesetzbuches zu einer seiner Prioritäten. Im Jahr 1800 ernannte er Juristen, die sich an die Arbeit machen sollten. Die darin enthaltenen Gesetze wurden im März 1804 verkündet. Der Code Civil gehört zu den bedeutendsten Gesetzeswerken der Neuzeit.