Tarifstreit: Kliniken und Pflegeheime von Warnstreiks betroffen
Verdi macht Druck im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen – das dürften auch Klinikpatienten und Pflegeheimbewohner in Hessen zu spüren bekommen.
Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen hat an diesem Donnerstag auch Auswirkungen auf zahlreiche Krankenhauspatienten und Bewohner von Pflegeeinrichtungen in Hessen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber in dem Tarifstreit zu erhöhen. Ihren Angaben zufolge sind 18 Kliniken und Pflegeeinrichtungen in die Aktionen einbezogen. Am Freitag werden dann auch Kitas und weitere soziale Einrichtungen in die Warnstreiks einbezogen.
Klinik-Patienten müssen sich darauf einstellen, dass sich planbare Operationen durch die Arbeitsniederlegungen verschieben, sagte Stefan Röhrhoff, Landesfachbereichsleiter Gesundheit von Verdi. Für dringliche Behandlungen gebe es Notdienstvereinbarungen. Zudem könne es sein, dass etwa Küchen von Pflegeheimen nicht gut besetzt seien oder Reinigungstätigkeiten ausfallen.
Geplant sind die Arbeitsniederlegungen ab der Frühschicht bis zum Ende der jeweiligen Spätschicht. Begleitend zu den Aktionen soll es vormittags Kundgebungen in Kassel, Wetzlar, Hanau und Wiesbaden geben. Weitere Arbeitsniederlegungen sollen am Freitag folgen, dann sind nach Verdi-Angaben schwerpunktmäßig Kitas und soziale Dienste betroffen.
Tarifstreit betrifft in Hessens Kliniken rund 20.000 Beschäftigte
In dem Tarifstreit geht es um bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, und in Hessen nach Röhrhoffs Worten alleine in Krankenhäusern schätzungsweise um rund 20.000 Beschäftigte.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die nächste Verhandlungsrunde ist von 14. bis 16. März in Potsdam geplant.