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Migration: Fast 45 Prozent der Schüler in NRW mit Migrationsgeschichte

Unter den Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen hat beinahe jede zweite Person einen Migrationshintergrund. Ein wachsender Anteil. Die Bildungsgewerkschaft GEW leitet daraus Forderungen ab.

Unter den gut 2,5 Millionen Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen haben 44,3 Prozent eine Zuwanderungsgeschichte. Laut Statistikamt IT.NRW sind das im aktuell laufenden Schuljahr 2024/25 rund 1,1 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW. Der Anteil sei damit erneut gestiegen – nach 43,0 Prozent und 41,8 Prozent in den beiden Schuljahren zuvor.

Der Blick im Einzelnen

An den allgemeinbildenden Schulen kann mit einem Anteil von 46,3 Prozent fast jede zweite Person im Kindes- und Jugendlichenalter auf eine Zuwanderungsgeschichte zurückblicken. Das bedeute einen geringfügigen Anstieg – um 0,9 Prozentpunkte – im Vergleich zum Vorjahr, hieß es unter Verweis auf amtliche Schuldaten. Hingegen sei der Anteil der Schülerschaft mit Migrationshintergrund an den beruflichen Schulen recht deutlich (2,4 Punkte) geklettert – und liege bei aktuell 36,2 Prozent. 

Insgesamt besuchen derzeit 2.516.995 Schülerinnen und Schüler eine der 5.407 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW. Die Erhebung erfolgte nicht an Freien Waldorfschulen und Weiterbildungskollegs. 

Wer gilt als Person mit Migrationsgeschichte?

Als Personen mit Zuwanderungsgeschichte gelten in der Statistik Schülerinnen und Schüler, die im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert sind. Und/oder Schüler, von denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert ist und/oder deren Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch ist. Die Staatsangehörigkeit sei dabei nicht von Bedeutung, erläutert das Landesamt. 

Die Vielfalt an den Schulen verpflichtet laut GEW

„Wir leben in einer Zuwanderungsgesellschaft und unsere Schulen sind geprägt von kultureller Vielfalt“, sagte die NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW), Ayla Celik, der dpa. Die Zahlen zeigten umso mehr, dass bei politischen Entscheidungen und Investitionen in die Schulen die Diversität als Stärke anerkannt werden müsse. 

„Damit eine vielfältige Schülerschaft auch als Bereicherung gelebt werden kann, müssen wir unsere Schulen konsequent darauf ausrichten.“ Konkret heiße das: Mehr Sprachförderung von Anfang an, interkulturelle Kompetenz in der Lehrkräfteausbildung und gezielte individuelle Förderung – gerade in den Grundschulen.