Arbeitsmarkt: Mehr Arbeitslose in MV – Minister: Lage aber stabil
Auch in MV steigt die Zahl der Arbeitslosen. Die Wirtschaft ist in der Flaute. Zudem liefen viele Verträge zum Jahresende aus, und die Witterung dämpft in einigen Branchen die Beschäftigung.
Die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um 4.700 auf 70.300 gestiegen. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,6 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent zu, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel mitteilte.
„Der jahreszeitlich typische Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember hat verschiedene Gründe – etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende sowie witterungsbedingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau aufgrund des Wintereinbruchs“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Biercher. Insgesamt zeige sich der Arbeitsmarkt in MV trotz der Rahmenbedingungen zum Jahresanfang weiterhin stabil.
Minister: Arbeitsmarkt widerstandsfähig
Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) verwies darauf, dass die Quote im Vorjahresvergleich bei 8,6 Prozent stagniere. „Unser Arbeitsmarkt zeigt sich weiter widerstandsfähig. Der breite Branchenmix sowie die ausgewogene Wirtschaftsstruktur mit einer hohen Zahl an kleinen und mittleren Unternehmen in MV unterstützt dabei, dass die Gesamtzahl der Arbeitsplätze trotz der andauernden Konjunkturschwäche in Deutschland stabil bleibt.“
Unter den sechs Landkreisen wies der Landkreis Rostock mit 6,3 Prozent die niedrigste Quote aus. Die höchste hatte der Kreis Vorpommern-Rügen, wo die Quote von 9,8 auf 10,7 Prozent kletterte. Dieser Anstieg sei mit Abstand der stärkste unter allen Arbeitsagenturbezirken in MV. Auch mit Blick auf die anderen norddeutschen Bundesländer finde sich keine Region mit einer vergleichbaren Entwicklung, so Thorsten Nappe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. Grund für die Januar-Zahl sei die starke touristischen Prägung und die saisonale Entwicklung.