[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Energiefresser: Teurer Spaß? Das kostet es, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt – Beste Nachrichten

Energiefresser: Teurer Spaß? Das kostet es, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt

Das Ladekabel nach dem Ladevorgang in der Steckdose zu lassen, gehört zur Angewohnheit vieler Menschen. Welche Kosten das verursacht, hat der stern für Sie herausgefunden.

Der Standby-Modus von Fernseher, Receiver & Co. gilt in vielen Haushalten als der Stromfresser Nummer Eins. Und das völlig unnötig, denn wir verpulvern ohne Not Strom und damit Geld. Bis zu 50 Euro im Jahr zieht eine Mattscheibe den Menschen ungenutzt im „Ich bin zwar da, aber aus“-Modus aus der Tasche. Ebenso geläufig ist es, das Smartphone-, Tablet- oder Laptop-Ladekabel in der Steckdose zu behalten, nachdem der Ladevorgang der mobilen Endgeräte abgeschlossen ist. 

Das hat vor allem mit Bequemlichkeit zu tun, denn meisten von uns laden mobile Endgeräte immer am selben Ort auf. Das Smartphone am Bett, den Laptop am Schreibtisch, das Tablet im Wohnzimmer. Ewiges hin und her stöpseln nervt, denn wir alle wissen, wie schrecklich es ist, sein Ladegerät zu suchen. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass sich unsere Faulheit auf den Geldbeutel niederschlägt und die Ladegeräte ungenutzt Strom verpulvern. 

Das verbrauchen ungenutzte Ladekabel

Wir wollen es genau wissen und haben uns deshalb ein handelsübliches Strommessgerät für die Steckdose besorgt und Sie ahnen es bereits: Wir stecken verschiedene Ladegeräte, mit und ohne mobile Endgeräte daran an. Und na klar, wir schauen, wie viel Strom die Geräte beim Laden und im Leerlauf verbrauchen. 

Spaßeshalber schauen wir auch, was ein Ladegerät verbraucht, wenn der Akku voll ist. Insgesamt drei Ladegeräte überprüfen wir, darunter einen universellen USB-C-Charger von Anker, ein älteres iPhone-Ladegerät und eines für ein MacBook Air mit M1-Chip. 

Die Ergebnisse sind wenig überraschend.

Wie sehen, sehen Sie nichts: Ohne angeschlossenes Smartphone schlägt das Strommmesgerät nicht aus
© stern

Über alle Ladegeräte hinweg zeigt das Strommessgerät keinen Verbrauch an, wenn sich kein Endgerät daran befindet. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn Strom verbrauchen die Geräte trotzdem, was in den darin befindlichen Transformatoren liegt. Wie viel Strom das verbraucht, schauen wir uns später an. Unser Messgerät ist dafür nicht sensibel genug.

Schließen wir ein voll aufgeladenes MacBook Air im Betrieb an dessen Netzteil, liegt der Verbrauch zwischen 6 und 8 Watt. Sobald der Akku etwas geschmolzen ist, steigt der Verbrauch. Bei einem Ladestand von 95 Prozent geht der Verbrauch des Netzteils auf bis zu 28 Watt hoch. 

Das änderst sich logischerweise, wenn ein leeres iPhone daran lädt
© stern

Beim iPhone-Ladekabel zeigt sich ein ähnliches Bild. Lädt es ein leeres Smartphone auf, verbraucht es 7 Watt. Gleich auch beim iPad: Im Betrieb bei nahezu vollem Akku verbraucht das Anker-Ladegerät 17 Watt. Ist das iPad dagegen ausgeschaltet, lädt es das Tablet mit 7 Watt auf, bei einem Ladestand von 96 Prozent. Das geschieht meist automatisch, um den Akku der Geräte zu schonen. 

Dem Klima zuliebe: Ladekabel vom Strom trennen 

Die Ergebnisse zeichnen also ein eindeutiges Bild. Nur wenn iPhone, iPad oder MacBook an den Geräten laden, verbrauchen diese wirklich Strom. Im Leerlauf ist deren Verbrauch kaum messbar. Logisch ist außerdem, dass die Ladegeräte weniger Strom verbrauchen, wenn an ihnen voll aufgeladenen Endgeräte hängen. Die Bequemlichkeit, unser Ladegerät in der Steckdose zu behalten, sollten wir uns dennoch nicht leisten. 

Fotostrecke Energiemythen_ 9.44

Das jedenfalls ergab eine Studie des schwedischen Stromproduzenten Vattenfall, die ergab, dass ein ungenutztes Handyladegerät im Jahr circa 2,5 Kilowattstunden Strom verbraucht. Das kann sich natürlich fast jeder in Deutschland leisten, nur wenn wir alle so bequem sind, ergibt das bei circa 68 Millionen Smartphone-Nutzern hierzulande unfassbare 170.000.000 Kilowattstunden Strom, die ungenutzt verpulvert werden. Wohlgemerkt sind das nur die ungenutzten Smartphone-Ladegeräte.

In die Rechnung fließen nicht einmal die ungenutzten Laptop- und Tablet-Charger ein. Würden wir hingegen alle unsere Ladegeräte aus der Steckdose entfernen, spart das satte 82.450 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein. Aber selbst wenn Ihnen das Klima egal ist, sollte kein Ladegerät in der Steckdose bleiben. Defekte Geräte sind für Laien kaum zu erkennen und können unbeobachtet eine Brandgefahr darstellen. Auch das wollen wir vermeiden.