Umfrage: Fast die Hälfte der Dänen hält USA für größere Bedrohung als Nordkorea
Mehrfach kündigte US-Präsident Donald Trump an, Grönland kaufen zu wollen. Viele Dänen fühlen sich daher laut einer Umfrage bedroht. Nur eine Nation ängstigt sie mehr.
Der alte und neue US-Präsident Donald Trump behauptet, er wolle die Kontrolle über Grönland und den Panamakanal gewinnen. Das sei eine „absolute Notwendigkeit“ für die wirtschaftliche Sicherheit der USA. Grönland ist als autonomes Gebiet jedoch Teil von Dänemark und steht nicht zum Verkauf, wie das Königreich gegenüber den Vereinigten Staaten betonte.
Doch viele Dänen sind in Sorge, denn Trump hatte seine Drohungen mehrfach bekräftigt (lesen Sie hierzu: „Donald Trump meint es ernst mit dem Wunsch, Grönland zu übernehmen„). Eine Untersuchung des britschen Markt- und Meinungsforschungsinstituts „YouGov“, die „The Guardian“ vorliegt, bestätigt nun die Angst in der Bevölkerung.
78 Prozent der Befragten gegen Grönland-Verkauf
Laut der Umfrage betrachtet fast die Hälfte der Dänen die USA inzwischen als eine Gefahr für ihr Land. 46 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die USA für eine „sehr große Bedrohung“ oder eine „ziemlich große Bedrohung“ halten.
Von Nordkorea (44 Prozent) und dem Iran (40 Prozent) geht aus Sicht der Befragten demnach weniger Bedrohung aus als von den USA. Die meisten fühlen sich jedoch von Russland eingeschüchtert. 86 Prozent gaben an, Moskau als Bedrohung zu betrachten.
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Die überwiegende Mehrheit der Befragten (78 Prozent) ist zudem gegen einen Verkauf Grönlands an die USA. Darüber solle aber Grönland selbst und nicht Dänemark entscheiden, meinen 72 Prozent.
Dänische Regierungschefin bittet um Unterstützung
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen reiste kürzlich durch Berlin, Paris und Brüssel und warb dabei für Unterstützung. „Ich möchte sicherstellen, dass ganz Europa zusammensteht. Nicht nur in Bezug auf das Königreich Dänemark, sondern auch darüber hinaus“, sagte die dänische Regierungschefin. „Jeder in Europa kann sehen, dass es jetzt eine andere Zusammenarbeit mit den USA sein wird.“
Grönland weckt Interesse aus aller Welt – auch aus China. Das grönländische Territorium ist reich an natürlichen Ressourcen. Dazu zählen Öl, Gas, Gold, Diamanten, Uran, Zink und Blei. An der Nordwestküste Grönlands befindet sich seit dem Kalten Krieg ein Stützpunkt der US-Armee. In Grönland leben etwa 57.000 Menschen.
Quellen: „The Guardian„, mit AFP-Material