Milliardäre: 13 kamen 2024 dazu: Das sind Deutschlands neue Superreiche
Die Hilfsorganisation Oxfam zeigt sich alarmiert vom Vermögenszuwachs der Superreichen. Allein in Deutschland gab es zuletzt 13 neue Milliardäre – wer sind die Personen?
In ihrem Bericht zur sozialen Ungleichheit zeigt sich die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam alarmiert: Das Vermögen der Milliardäre auf der Erde wachse immer weiter – und bedrohe zunehmend die politische Stabilität in vielen Ländern. „Der Einfluss von Superreichen und ihren Konzernen verschärft nicht nur die soziale Ungleichheit, sondern erschüttert auch demokratische Prinzipien in ihren Grundfesten“, lautet eine Erkenntnis zu dem knapp 100-seitigen Analysepapier.
Der Name von Tesla-Chef Elon Musk beispielsweise fällt in dem Bericht zwar nicht. Milliardäre wie er, die ihren wachsenden finanziellen Einfluss inzwischen auch zu politischen Zwecken nutzen, sind nach der Lesart von Oxfam aber kein Einzelfall. So sei das Gesamtvermögen von Milliardären im vergangenen Jahr um 2 Billionen US-Dollar gestiegen. Ihr Vermögen wuchs laut Oxfam dreimal schneller als noch 2023. „Pro Woche kamen fast vier neue Milliardäre hinzu“, konstatiert die Organisation. Datengrundlage ist die „Forbes“ Reichenliste, die das gleichnamige US-Magazin jährlich veröffentlicht.
Milliardäre: In Deutschland gibt es 130 Superreiche
Auch in Deutschland spiegelt sich die Entwicklung. Im vergangenen Jahr haben demzufolge insgesamt 13 deutsche Staatsbürger erstmals die Milliardenschwelle beim Gesamtvermögen überschritten. Vier Milliardäre fielen hingegen aus der Liste heraus, was einen Nettozuwachs an Superreichen von neun bedeutet. Insgesamt gibt es Oxfam zufolge damit nun 130 Superreiche in der Bundesrepublik. Gemeinsam erzielten sie im Gesamtjahr 2024 einen Vermögenszuwachs von 26,8 Milliarden Dollar.
Wie Oxfam auf Anfrage von Capital mitteilte, haben sich die Milliardenvermögen für die einzelnen Personen im Wesentlichen auf zwei Wegen ergeben. Entweder durch einen Wertzuwachs bei Vermögensbeständen wie Unternehmensaktien oder durch die Übernahme bestehenden Familienvermögens, also dem klassischen Erbe.
Zur ersten Gruppe gehören beispielsweise die drei Gründer des Münchner Software-Start-ups Celonis: Martin Klenk, Alexander Rinke und Bastian Nominacher (v.l.). Mit ihrer Firma haben sich sie sich auf Analyse großer Datenmengen in Industrieunternehmen spezialisiert. Das Start-up ist mit mehr als 13 Milliarden Dollar bewertet, die Gründer sind jeweils noch im geringen Umfang an dem Unternehmen beteiligt.
Milliardäre durch Erbe
Daneben gab es einige neue Milliardenerben: Alexander und Konstantin Sixt (v.l.), Sprösslinge der Autovermieter-Dynastie Sixt, gehören etwa dazu. Ebenso Marc Fielmann: Der 35-Jährige übernahm bereits vor sechs Jahren den Chefposten des familiengeführten Brillenhändlers, er tauchte aber erst im letzten Jahr erstmals in der „Forbes“-Reichenliste auf. Seine Schwester Sophie Luise Fielmann übrigens auch.
Die vollständige Liste aller 13 neuen Milliardäre in Deutschland:
Alexander Rinke (Gründer, Celonis. Vermögen: 1,1 Milliarden Dollar)Bastian Nominacher (Gründer, Celonis, Vermögen: 1,2 Milliarden Dollar)Martin Klenk (Gründer, Celonis, Vermögen: 1,2 Milliarden Dollar)Alexander Sixt (Sixt Autovermietung, Vermögen: 1,6 Milliarden Dollar)Konstantin Sixt (Sixt Autovermietung, Vermögen: 1,6 Milliarden Dollar)Marc Fielmann (Fielmann Brillen, Vermögen: 2,7 Milliarden Dollar)Sophie Luise Fielmann (Fielmann Brillen, Vermögen: 2,5 Milliarden Dollar)Christian Angermayer (Tech-Investor, u.a. bei der Krypto-Anlagefirma Northern Data, Vermögen: 1,1 Milliarden Dollar)Carsten Koerl (Sportradar, Datendienstleister für Wettanbieter, Vermögen: 1,9 Milliarden Dollar)Gerda Tschira (Witwe des SAP-Gründers Klaus Tschira, 5,9 Milliarden Dollar)Martin Knauf (Gips-Weltmarktführer Knauf, Vermögen: 1 Milliarde Dollar)Robert Knauf (Gips-Weltmarktführer Knauf, Vermögen: 1 Milliarde Dollar)Christine Franken (Tochter des früheren Sartorius-Großaktionärs Horst Sartorius, Vermögen: 1,6 Milliarden Dollar)
