Landgericht Verden: Klette-Verteidiger lehnen Wachleute im Glaskasten ab
Die Rechtsanwälte von Daniela Klette beanstanden die Sitzordnung im Staatsschutzsaales. Dort sitzt die 66-Jährige mit der Verteidigung hinter Panzerglas – zusammen mit Justizbeamten.
Die Verteidigung von Daniela Klette wehrt sich dagegen, dass zwei Justizvollzugsbeamte hinter der früheren RAF-Terroristin im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts (OLG) Celle sitzen. Klette sitzt mit ihren Anwälten in einem Glaskasten – auch die Zuhörer sind vom Verhandlungsraum durch schusssicheres Glas abgeschirmt. Die hinter ihnen sitzenden Wachleute könnten Gespräche zwischen Klett und der Verteidigung mithören, kritisierte Ulrich von Klinggräff, der die 66-Jährige zusammen mit Lukas Theune und Undine Weyers vertritt.
Die Staatsanwaltschaft Verden wirft Klette unter anderem versuchten Mord und schweren Raub als Mitglied einer Bande vor. Klette soll 13 Überfälle gemeinsam mit den ehemaligen RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub (70) und Burkhard Garweg (56) begangen haben. Die frühere RAF-Mitgliedschaft ist aber bisher kein Thema in dem Prozess vor dem Landgericht Verden.
Der Vorsitzende Richter Lars Engelke sagte, die Wachmeister im Glaskasten hätten möglicherweise mit einer Fluchtgefahr zu tun. Klinggräff sagte, die Behandlung Klettes stelle eine starke Beeinträchtigung ihrer Rechte dar. Die Wachleute könnten zudem auch auf die Bildschirme der Verteidiger blicken.