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Erfindergeist: Warum gibt es so wenig Patentanmeldungen in Sachsen-Anhalt?

30 Prozent weniger Patentanmeldungen – trotzdem sieht das Land keine Krise. Die Erklärung vom Wirtschaftsministerium? Patente sind nicht alles.

Trotz sinkender Patentanmeldungen sieht Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerium keinen Anlass zur Sorge um die Innovationskraft im Land. „Sachsen-Anhalt ist ein Land mit einer starken mittelständischen Wirtschaft“, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Anders als Großkonzerne, die Patente oft als „ein strategisches Instrument zur Marktpositionierung“ sehen, setzten viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen auf schnelle Markteinführungen – und nicht zwangsläufig auf klassische Patente, wie das Ministerium erklärte.

Hinzu kommt: Viele Entwicklungen aus dem Land tauchen in der Statistik gar nicht auf. Patente, die gemeinsam mit der Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft entstehen, werden häufig über deren Hauptsitze – meist in München – angemeldet. Auch Hochschul-Patente, die in Kooperation mit Unternehmen entstehen, erscheinen nicht immer in der Landesbilanz. „Die Innovationskraft Sachsen-Anhalts sollte daher nicht allein an der Zahl der Patentanmeldungen gemessen werden“, betonte das Ministerium.

30 Prozent Rückgang bei Anmeldungen

Hintergrund ist eine aktuelle Statistik des Deutschen Patent- und Markenamts: Demnach wurden 2024 nur 98 Erfindungen aus Sachsen-Anhalt angemeldet – 30 Prozent weniger als 2023 (140). Besonders stark war der Rückgang in der Medizintechnik mit nur elf Anmeldungen (minus 15 Prozent). Im Bereich Halbleiter sank die Zahl leicht. Ein Plus gab es dagegen im Bauwesen: Dort stieg die Zahl der Anmeldungen von neun auf 13 – ein Zuwachs von 44 Prozent.

Im Bundesvergleich bleibt Sachsen-Anhalt weiter am unteren Ende: Nur Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete mit 58 Patenten noch weniger Anmeldungen. In Baden-Württemberg wurden hingegen fast 15.500 und in Bayern rund 11.300 Patente eingereicht.

Damit gute Ideen nicht an den Kosten scheitern, unterstützt das Land laut Wirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen bei Patentanmeldungen. Über die sogenannte FuE-Förderrichtlinie können seit 2015 bis zu 50 Prozent der Patentierungskosten übernommen werden.