Staatsanwalt: 34 Verdächtige in Fall von Brandkatastrophe in Nordmazedonien
Im Fall der Brandkatastrophe bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien mit 59 Todesopfern ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 34 Menschen wegen des Verdachts der Missachtung von Sicherheitsstandards. Unter den Verdächtigen seien sieben Polizisten, ein ehemaliger Wirtschaftsminister und drei frühere Bürgermeister der Stadt, erklärte der Staatsanwalt Ljupco Kocevski am Freitag vor Journalisten.
Der Brand war in der Nacht zum Sonntag in der Kleinstadt Kocani während eines Auftritts des Hip-Hop-Duos DNK in dem Club „Pulse“ ausgebrochen, in dem sich hunderte junge Fans drängten. Den Ermittlungen zufolge wurde das Feuer offenbar durch Pyrotechnik während der Bühnenshow ausgelöst, welche die Deckenverkleidung in Brand setzte. Autopsien ergaben, dass alle 59 Todesopfer erstickt waren.
Verdächtigt sind laut Kocevski außerdem der Besitzer des Clubs und die Mitglieder von DNK. Die mutmaßlichen Gesetzesbrüche seien über ein Zeitraum von 15 Jahren begangen worden, erklärte Kocevski. Unter anderem habe es zu wenige Feuerlöscher und Notausgänge in dem Club gegeben. 16 der Verdächtigen wurden festgenommen und warteten auf ihren Gerichtsprozess.
Laut dem Staatsanwalt hatten sich zum Unglückszeitpunkt etwa 650 Menschen in dem Club aufgehalten. Nach Angaben des Innenministeriums waren jedoch nur 250 Tickets verkauft worden. Zudem war die Lizenz des Clubs demnach gefälscht. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der Club keine Erlaubnis zum Abbrennen von Pyrotechnik. Auch hätten nicht wie für derartige Veranstaltungen vorgeschrieben Rettungswagen vor dem Gebäude für Notfälle bereitgestanden.