Österreich: Angriffe auf Homosexuelle: 15 Verdächtige bei Razzien verhaftet
Die Polizei in Österreich hat bei Aktionen in mehreren Bundesländern 12 Männer und drei Frauen festgenommen. Sie sollen Homosexuelle in Hinterhalte gelockt und angegriffen haben.
Eine Gruppe von Männern und Frauen soll nach Polizeiangaben in Österreich Homosexuelle gezielt erniedrigt, beraubt und misshandelt haben. In einem Fall steht sogar der Verdacht des Mordversuchs im Raum. Im Zuge einer Polizeiaktion in mehreren Bundesländern wurden 15 Personen wegen des Verdachts von Hassverbrechen festgenommen – darunter ist auch ein deutscher Staatsbürger.
Nach Angaben der Ermittler unterstellten die mutmaßlichen Täter ihren Opfern fälschlicherweise, pädosexuell zu sein. Aber: «Keines der Opfer ist entgegen anderslautenden Meldungen pädophil», sagte der stellvertretende Polizeichef des Bundeslandes Steiermark, Joachim Huber, in Graz.
Verdacht auf Gewalt gegen Homosexuelle: 12 Männer und drei Frauen in Österreich verhaftet
Die verdächtigen 12 Männer und 3 Frauen sollen mit gefälschten Identitäten in sozialen Netzwerken mindestens 17 überwiegend männliche Homosexuelle an abgelegene Orte gelockt haben, berichtete der Kriminalist Michael Lohnegger in Graz. Dort hätten dann mehrere maskierte Personen auf die Opfer gewartet. Die Taten seien gefilmt und in Online-Gruppen im Internet hochgeladen worden.
Die Täter gingen nach Angaben der Polizei immer brutaler vor. Die Ermittler gehen von einer hohen Dunkelziffer bei der Zahl der Betroffenen aus. Bei Hausdurchsuchungen fanden sie nicht nur Waffen, sondern auch NS-Devotionalien. Berichte, wonach die Verdächtigen der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, bestätigte die Polizei nicht.
Die Verdächtigen sind zwischen 14 und 26 Jahre alt. Neben elf Österreichern wurden ein Deutscher, ein Kroate, ein Rumäne und ein Slowake festgenommen. Die Polizei gab keine näheren Informationen zu ihnen bekannt.