[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Inhaftierte Deutsche: Sie wollen nur einmal nach New York? So schwer machen einem die USA die Einreise – Beste Nachrichten

Inhaftierte Deutsche: Sie wollen nur einmal nach New York? So schwer machen einem die USA die Einreise

Mürrische Beamte, fiese Fragen: Wer in den USA ankommt, muss sich auf einen unfreundlichen Empfang einstellen. Und wenn es richtig mies läuft, kann man gleich wieder gehen.

Lange hatten die Grenzbeamten offenbar in ihrem Handy herumgestöbert. Sehr lange. Hatten Fotos betrachtet und Nachrichten gelesen, während sie in einer Zelle saß und nicht wusste, warum und wie lange noch. „Später in Deutschland sah ich, dass das Handy 16 Stunden Bildschirmzeit anzeigte. Die haben sich wirklich lange damit beschäftigt“, sagte Celine Flad.

Die 22-jährige Studentin aus der Nähe von Stuttgart wollte eigentlich nur ein wenig die USA besuchen: New York, zu einer Freundin nach Miami plus Abstecher ins mexikanische Cancún. Doch daraus wurde nichts. Nach ihrer Ankunft am Flughafen Newark landete sie in einem Befragungsraum statt in der Stadt, die niemals schläft. 

Nach 24 Stunden Haft zurück nach Deutschland

24 Stunden hielten sie die US-Grenzbeamten fest, die Hälfte der Zeit davon musste sie in einer Zelle mit Stahlpritsche verbringen. Danach ging es direkt zurück nach Deutschland. Der Vorfall ereignete sich Mitte Februar, warum sie nicht in die USA einreisen durfte, weiß sie bis heute nicht.

Aber Celine Flad hatte gewissermaßen noch Glück: In jüngster Zeit sind drei Deutsche bei der Einreise in die USA verhaftet worden. Zwei von ihnen kamen erst nach wochenlanger Inhaftierung wieder frei. Fabian Schmidt sitzt trotz einer Greencard, also einer permanenten Aufenthaltsgenehmigung, derzeit im US-Bundesstaat Rhode Island ein.

Womöglich sind diese Fälle Folge einer verschärften Einreisepraxis, die die Regierung von US-Präsident Donald Trump verfolgt – und die sich nicht allein auf illegale Einwanderer beschränkt, sondern auch Touristen betrifft. Allerdings kann man bei Einreisen in den USA auch viel falsch machen – selbst dann, wenn man arglos die Wahrheit sagt.

Diese Fallstricke lauern bei der Einreise in die USA

Celine Flad ist ein Beispiel dafür, welche Art von Auskünften bei der Einreise Probleme bereiten können. Denn sie zählen zu den typischen Fallstricke, die bei den Interviews durch Grenzbeamte entstehen:

Touristen brauchen für ihren Aufenthalt eine Adresse. Üblicherweise ist es die des Hotels, in dem man (als erstes) absteigt. Wer Freunde besucht oder sonst wie privat unterkommt, erregt schnell die Aufmerksamkeit von Grenzbeamten. „Häufig werden dem Reisenden Einwanderungsabsichten unterstellt. Insbesondere dann, wenn man arbeitslos ist oder einen Freund beziehungsweise eine Freundin in den USA besuchen möchte“, schreibt der Rechtsanwalt Thomas Schwab, Experte für US-Visa.

Wer auf Nummer sicher gehen will, verrät beim Interview am Immigration-Schalter also besser nicht, Bekannte besuchen zu wollen. Wird man gezielt nach Verwandten und Freunden gefragt, sollte man jedoch die Wahrheit sagen und auch deren Adresse zur Hand haben.

Misstrauisch können Grenzbeamte auch bei Alleinreisenden werden, weil oftmals vermutet wird, dass der- oder diejenige (illegal) einwandern, arbeiten oder beides will. Auf jeden Fall müssen sich Soloreisende auf weitere Fragen einstellen.

Auskunft geben müssen US-Besucher zudem über ihren Beruf. Auch bei der Frage geht es im Wesentlichen um mögliche Einwanderungsabsichten. „Damit wollen Beamte und Beamtinnen herausfinden, ob Sie genügend Bindungen an Ihr Heimatland haben, also Gründe zur Rückkehr. Nennen Sie am besten kurz Ihren Jobtitel und erklären Sie, in welchem Bereich Sie tätig sind“, heißt es dazu auf der Seite „USA Visa Service“.

Wichtig ist auch der Nachweis der Rückreise, etwa per Flugticket – ohne wird man gar nicht erst in die USA reingelassen. Kompliziert kann es werden, wenn man die USA verlassen und über Kanada oder Mexiko zurück in die Heimat fliegen will. Das ist zwar nicht illegal, macht bei manchem Grenzbeamten aber einen verdächtigen Eindruck. Besucher, die eine solche Reise planen, sollten darauf achten, dass die Ausreise aus den USA sauber dokumentiert wird, etwa per Formular I-94, wenigstens aber per Einreisestempel des Nachbarlands. Gibt es keinen Beleg der Ausreise gilt man für die US-Behörden als „untergetaucht“ und damit als illegal.

Die meisten Amerikaner sind im persönlichen Umgang freundlich und offen, doch diese Erfahrung machen die meisten Touristen bei der Einreise eher nicht. Viele Grenzbeamte und Grenzbeamtinnen wirken mürrisch bis abweisend. Wer nicht oder nicht besonders gut Englisch spricht, braucht auch nicht auf Nachsicht zu hoffen. Mitunter reicht schon ein Verständnisfehler oder eine missverständliche Antwort, um abgewiesen zu werden. 

Nicht ESTA, die Grenzpolizei entscheidet über die Einreise

Allerdings ist es genau dieser Mensch hinter dem Schalter, der darüber entscheidet, wer ins Land gelassen wird und wer nicht. Erfahrungsgemäß sind Scherze jeder Art und ein lockerer Plausch eher fehl am Platz. Leider ist der Empfang in den USA sehr oft sehr ungemütlich. Aber einmal eingereist wird es fast immer sehr schnell freundlicher.

Quellen:Bild„, DPA, Visum USA, America Unlimited, USA Visa Service