Bilanz für 2024: NBank bewilligt 1,68 Milliarden Euro Förderung
Von den Corona-Hilfen abgesehen, hat die niedersächsische NBank im vergangenen Jahr das höchste Förderergebnis ihrer Geschichte erreicht. Wohin ist das Geld geflossen?
Niedersachsens Förderbank NBank hat im vergangenen Jahr rund 1,68 Milliarden Euro vergeben. Mit rund 21.000 Förderungen seien Unternehmen, Kommunen und Menschen im Land unterstützt worden, teilte die NBank mit. Die Fördersumme sei historisch, nur in den Pandemie-Jahren sei sie aufgrund der Corona-Hilfen höher gewesen.
2023 waren knapp 1,42 Milliarden Euro über 27.000 Förderungen verteilt worden. Die Steigerung basiere im Wesentlichen auf einem Zuwachs der Zuschüsse im Bereich der Wirtschafts- und Infrastrukturförderung. Die Programme der EU-Förderperiode hätten Fahrt aufgenommen, hieß es.
Gleichzeitig habe man auf akute Herausforderungen wie das Hochwasser zu Weihnachten 2023 reagieren müssen. Laut der NBank sind etwa 3,76 Millionen Euro an 186 Haushalte ausgezahlt worden, 18 Unternehmen hätten 1,47 Millionen Euro bekommen.
Sozialer Wohnraum und Wirtschaftsförderung
Ein großer Teil des Geldes der NBank floss in sozialen Wohnraum. Die NBank hat nach eigenen Angaben den Bau und die Sanierung von 2.341 Wohnungen bewilligt, das sind knapp 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gestiegen sei auch die Zahl der Wohnheimplätze für Studierende und Auszubildende, von rund 190 auf rund 530.
Außerdem wurden den Angaben zufolge mit 404 Millionen Euro im Bereich der Wirtschaftsförderung kleine und mittlere Unternehmen unterstützt. Hier soll ein großer Teil des Geldes in den Bau dreier neuer Liegeplätze in Cuxhaven fließen, die vor allem auf den Umschlag von Windkraftanlagen ausgerichtet sind.
Landesregierung will Eigenkapital der NBank aufstocken
Die rot-grüne Landesregierung will das Eigenkapital der Bank um mehrere Hundert Millionen Euro aufstocken, um künftig noch mehr Förderungen anbieten zu können. In der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums sind zurzeit 50 Förderprogramme der NBank gelistet.
Nicht alles läuft nach Plan
Doch es gibt auch Programme, die hinter den Erwartungen bleiben: Ein mit bis zu 250 Millionen Euro angelegtes Investitionsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen etwa lief weitgehend ins Leere. Der sogenannte Investkredit sollte eigentlich langfristige Investitionen ermöglichen und die Folgen des Ukraine-Kriegs abfedern. Doch kurz vor Ende der Antragsfrist im vergangenen Dezember waren erst vier Anträge mit einem Volumen von insgesamt 1,05 Millionen Euro genehmigt worden.
Die Erwartungen seien ganz klar nicht erfüllt worden, räumte der NBank-Vorstandsvorsitzende Michael Kiesewetter ein. Neben der momentan spürbaren Investitionszurückhaltung sei der Antragsweg über die Hausbanken nicht ideal gewesen. Das Programm werde jetzt neu aufgelegt. Es gebe bereits eine größere Anzahl an Anträgen für die Neuauflage, die optimistisch stimmten.