Sie starb mit 55 Jahren: So emotional trauert Rosenstolz-Gründer Plate um Sängerin AnNa R.
Trauer um AnNa R.: Die Sängerin der deutschen Band Rosenstolz ist tot. Ihre Mitstreiter und Kollegen, darunter Co-Sänger Peter Plate, trauern und teilen Erinnerungen.
Die Sängerin AnNa R. ist überraschend mit 55 Jahren verstorben. Das gaben ihre Kollegen in einem emotionalen Posting auf Instagram bekannt. Ihr Management bestätigte der Nachrichtenagentur DPA ihren Tod.
Auf ihrem offiziellen Account schreiben ihre Weggefährten Manne und Frank unter einem Schwarz-Weiß-Foto, das die Sängerin zeigt:
„AnNa R. ist tot. Das plötzliche, unerwartete Lebensende unserer Freundin und „König:in“ schockiert und verwirrt uns zutiefst. Selbstbescheiden bezeichnete AnNa sich zeitlebens als „Pop-Maus“.
Rosenstolz: AnNa R. war „Lebensbegleiterin für unzählige Menschen“
Sie beschreiben sie weiter liebevoll: „Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrer Präsenz und ihren Liedern blieb sie seit der Gründung von Rosenstolz eine konstante Lebensbegleiterin für unzählige Menschen.“
AnNa R. „hatte noch viele Musikpläne“, bedauern die Autoren. Sie wünschen sich: „Möge ihre Botschaft der Empathie und klassenlosen Menschenliebe weite Kreise ziehen. Es wäre AnNas Wunsch gewesen.“
Bei dem Mitunterzeichner Manne handelt es sich um Manne Uhlig, den ehemaligen Drummer von Rosenstolz.
Rosenstolz-Kollege Peter Plate schreibt bewegenden Abschiedspost
Auch Rosenstolz-Gründer und Co-Sänger Peter Plate findet auf Instagram gefühlvolle Worte und trauert und seine Kollegin und „liebste AnNa“ Er erinnert sich an seinen ersten gemeinsamen Abend mit ihr: „Wir tranken Schaumwein, du erzähltest mir, du wolltest Jazzsängerin werden, und ich wollte Popmusik machen. Noch in derselben Nacht gingen wir zu mir und nahmen einen Song auf – ich war hingerissen von deiner Stimme, von deiner Art zu singen, von deiner Gabe, jedes unserer Lieder in die schönsten Farben zu hüllen.“
Plate sagt, er und AnNa hätte sich „immer als Geschwister gesehen“ und erinnert sich an fantastische Zeiten: „Wir haben so viel gelacht, auch geweint.“ Er deutet auch die Trennung der Band 2012 an: „Wir hielten uns fest und ließen uns los, als es an der Zeit war.“
Erst vor zwei Wochen habe Plate ihr geschrieben, ihr zu ihrer neuen Stelle als Poetikdozentin gratuliert. Es ging um die Joseph-Breitbach-Poetikdozentur, die AnNa R. in Koblenz halten sollte. Drei Termine waren fürs Frühjahr geplant. „Das hättest du großartig gemacht!“, schreibt Plate, „Überhaupt warst du voller Vorfreude auf alles, was kommen sollte. Vielleicht ist das ein kleiner Trost.“
Plate schwelgt in Erinnerungen und ist stolz auf ihre gemeinsame Band: „Rosenstolz, das waren du und ich. Und jetzt bist du nicht mehr da.“
Er werde sie jede Sekunde vermissen, beteuert Plate, und schließt seinen Abschiedbrief ab mit den Worten: „Ich hoffe, du sitzt irgendwo auf einer Berliner Wolke – und es geht dir gut.“
Todesursache von AnNa R. noch unklar
Woran Sängerin AnNa R., die mit bürgerlichem Namen Andrea Rosenbaum hieß, gestorben ist, ist derzeit nicht bekannt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll sie allein in ihrer Berliner Wohnung gestorben sein, die nun von der Polizei versiegelt worden sei.
Rosenstolz war eines der in Deutschland erfolgreichsten Pop-Duos der vergangenen Jahrzehnte. Die Berliner Band wurde mit melancholischen Songs wie „Liebe ist alles“ und „Lass es Liebe sein“ berühmt.
Zwischen 1991 und dem als „Pause“ bezeichneten vorläufigen Ende der Zusammenarbeit 2012 spielten die Anna R. und der Songwriter und Sänger Peter Plate zwölf Alben ein, von denen fünf auf Platz eins landeten. Das erfolgreichste Album „Das große Leben“ von 2006 hielt sich mehr als zwei Jahre in den Charts.
Später trat AnNa R. auch als Solo-Künstlerin mit unterschiedlichen Musikprojekten in Erscheinung.
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