Kampfmittelräumdienst: 80 Jahre nach Kriegsende: Immer wieder Bombenfunde in Hessen
Wenn in Hessen eine Weltkriegsbombe gefunden wird, rückt der Kampfmittelräumdienst aus. Was schlummert noch unter der Erde?
Von Granaten bis Bomben: Die Arbeit für den Kampfmittelräumdienst in Hessen reißt nicht ab – auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Allein im vergangenen Jahr seien mehr als 60 Tonnen Munition und Munitionsteile in dem Bundesland geborgen worden, heißt es vom Regierungspräsidium Darmstadt, bei dem der Kampfmittelräumdienst für ganz Hessen angesiedelt ist.
Funde von Weltkriegsbomben betreffen wegen der oft nötigen Evakuierungen zwar viele Menschen und sorgen für große Aufmerksamkeit, sie machen aber dennoch nur einen relativ kleinen Anteil der insgesamt gefundenen Munition aus.
Wie viele Bomben in Hessen noch in der Erde schlummern, lässt sich allerdings nicht sagen. Schon in der Kriegszeit und in den Nachkriegsjahren wurden Blindgänger geräumt – wie viele, ist nicht bekannt. „Eine Erhebung von Blindgängerfunden erfolgte erst in viel späteren Jahren“, sagte ein Sprecher des Kampfmittelräumdienstes. Den Experten liegen aber Kriegsluftbilder vor, die vermuten lassen, dass auf die Einsatzkräfte noch einiges an Arbeit zukommt.
Kriegsluftbilder für Bauprojekte
Diese Luftbilder können auch bei Bauprojekten dabei helfen, das Risiko für eine böse Überraschung zu verringern. Bauherren können schon im Vorhinein beim Kampfmittelräumdienst einen Antrag auf Luftbildauswertung stellen. Die Spezialisten dort werteten dann Kriegsluftbilder für das angegebene Grundstück aus und teilten dem Bauherren mit, ob es eine Belastung gebe. Im vergangenen Jahr habe der Kampfmittelräumdienst beispielsweise etwa 6.000 solcher Anfragen bekommen.