Fußball-Bundesliga: Joker Sané reicht nicht: Bayern nur 1:1 bei Union
Bayern findet gegen Unions Defensiv-Bollwerk lange keine Lösung. Dann kommt ein Nationalspieler zum Zug. Doch die Freude über das Joker-Tor währt nur kurz.
Tabellenführer Bayern München hat in der Bundesliga kurz vor Schluss den Sieg bei Union Berlin aus der Hand gegeben und erneut Punkte liegen gelassen. Das Team um Wieder-Nationalspieler Leon Goretzka und Weiter-Anführer Joshua Kimmich fand offensiv kaum Lösungen und kam beim kampfstarken 1. FC Union Berlin nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.
Vor 22.012 Zuschauern und Zuschauerinnen im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei sorgte Joker Leroy Sané für die Münchner Führung (75. Minute). Doch nur wenige Minuten später gelang dem ebenfalls eingewechselten Benedict Hollerbach nach einem Patzer von Bayern-Keeper Jonas Urbig der Ausgleich (83.).
Am vergangenen Wochenende hatten die Münchner zu Hause überraschend gegen Abstiegskandidat Bochum verloren. Titelverteidiger Leverkusen könnte den Vorsprung der Bayern mit einem Sieg in Stuttgart am Sonntag auf sechs Zähler verkleinern.
So endete eine Woche vieler guter Nachrichten mit einem kleinen Dämpfer für die Bayern. In der Königsklasse war das Team äußerst souverän bei Konkurrent Leverkusen weitergekommen. Dazu verlängerte DFB-Kapitän Kimmich nach langem Hin und Her seinen auslaufenden Vertrag in München um weitere vier Jahre.
Goretzka wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann wegen seiner starken Leistungen erstmals seit 16 Monaten wieder für die DFB-Elf nominiert. Nach der Länderspielpause geht es für den FCB am 29. März im eigenen Stadion gegen den nächsten Abstiegskandidaten, den FC St. Pauli.
Union mit nächstem überraschendem Punktgewinn
Die Berliner dürfen sich dagegen nach dem Sieg in Frankfurt am vergangenen Wochenende über den zweiten unerwarteten Punktgewinn in Folge im Abstiegskampf freuen. Trotzdem blieben die Berliner auch im zwölften Bundesligaspiel gegen die Bayern ohne Sieg.
Der Vorsprung auf den Relegationsplatz kann bei einem Bochumer Sieg am Sonntag auf vier Zähler schrumpfen. Das Programm der kommenden Wochen ist schwer. Es geht für die Köpenicker ab Ende März gegen Freiburg, Wolfsburg, Leverkusen und Stuttgart.
Die Bayern finden kein Mittel
Anders als gegen Bochum verzichtete Bayern-Trainer Vincent Kompany auf die ganz große Rotation. Für den verletzten Minjae Kim rückte Eric Dier in die Startelf. Statt Stefan Laimer und Kingsley Coman begannen Josip Stanisic und Serge Gnabry. Bei Union durfte Trainer Steffen Baumgart nach seiner vierten Gelben Karte nur von der Tribüne zuschauen.
Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Berliner standen meist mit einer Fünfer-Abwehrkette und einem Vierer-Mittelfeldriegel in der eigenen Hälfte. Die Bayern ließen den Ball auf der Suche nach einer Lücke laufen.
Mehr als einige Distanzversuche am Tor vorbei schafften die Münchner jedoch lange nicht. Viele Flanken fanden keinen Abnehmer. Mit Kurzpassspiel gab es kein Durchkommen. Erst kurz vor der Pause zwang Gnabry Union-Keeper Frederik Rönnow zu einer wirklichen Parade (45.+2). Die Berliner kamen mit dem Ball zwar kaum aus ihrer Hälfte, standen aber kompakt und waren giftig in den Zweikämpfen. Dafür gab es stehenden Applaus beim Halbzeitpfiff.
Gefährlich wurde es für die Bayern nach dem Wechsel, als eine scharfe Hereingabe von Rani Khedira von Kimmich fast ins eigene Tor abgefälscht wurde (52.). Nach einem Konter testete Josip Juranovic Schlussmann Urbig im Bayern-Tor mit einem Schuss aus spitzem Winkel (59.).
Kurz darauf bekam Jamal Musiala aus guter Position nicht genug Druck hinter den Ball (63.). Stürmerstar Harry Kane köpfte in der 66. Minute nur über das Tor. Dann fanden die Münchner die Lücke. Einen Pass in den Rückraum von Stanisic schob Sané ohne Probleme ein. Doch kurze Zeit später schaltete Hollerbach nach einem Abpraller am schnellsten und glich aus.