Teuerung in Deutschland verharrt im Februar bei 2,3 Prozent
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland ist im Februar konstant geblieben. Die Inflationsrate verharrte im Vorjahresvergleich bei 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Getrieben wurde die Teuerung demnach durch den Anstieg der Lebensmittelpreise und die überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen. Als Dämpfer wirkte der Rückgang bei den Energiepreisen. Im Vergleich zum Januar stiegen die Preise laut Bundesamt um 0,4 Prozent.
Bei den Nahrungsmitteln zogen die Preise im Februar den Angaben zufolge im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent an. Im Januar hatte es nur ein Plus von 0,8 Prozent gegeben. Damit zog der Anstieg der Lebensmittelpreise deutlich an und lag im Februar knapp über der Gesamtteuerung, wie das Bundesamt weiter mitteilte.
Besonders Speisefette und -öle verteuerten sich um 11,9 Prozent, aber auch die Preise für Obst mit 4,0 Prozent, für Gemüse mit 3,9 Prozent und Molkereiprodukte mit 3,7 Prozent stiegen deutlich an. Geringer verteuerten sich demnach Brot und andere Getreideerzeugnisse mit 1,1 Prozent und Fleisch sowie Fleischwaren mit 0,2 Prozent.
Die Preise für Dienstleistungen stiegen besonders stark an: Im Februar verteuerten sie sich um 3,8 Prozent, wie die Statistiker weiter erklärtem. Vor allem stiegen die Preise bei kombinierten Tickets für Bahn, Bus und ähnlichem (11,5 Prozent) sowie für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (10,4 Prozent) und Versicherungen (9,4 Prozent). Knapp unter der Inflationsrate blieben den Angaben nach die Nettokaltmieten mit einer Teuerung von plus 2,1 Prozent. Im Januar hatte das Plus bei den Dienstleistungspreisen insgesamt aber noch bei 4,0 Prozent gelegen.
Dementgegen sanken die Energiepreise. Sie waren im Februar um 1,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat – wie bereits im Januar 2025 und im Dezember 2024. Sowohl die Preise für Kraftstoffe als auch für Haushaltsenergie sanken um 0,7 beziehungsweise 2,2 Prozent, wie die Statistiker erklärten.
Die Kerninflation – also die Preisentwicklung ohne Nahrungsmittel und Energie – lag laut Statistikamt damit bei 2,7 Prozent. Im Januar hatte sie noch bei 2,9 Prozent gelegen.
Die Geldpolitik-Expertin des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Silke Tobler, erklärte, die Inflationsrate in Deutschland habe sich „im Wesentlichen normalisiert“. Sie verwies auf die deutlich gesunkene Kerninflation und eine Abschwächung beim Anstieg der Dienstleistungspreise. „Im Jahresdurchschnitt dürfte die Inflation bei 2,0 Prozent liegen“, gab die Forscherin an.
„Angesichts der bereits lang anhaltenden Stagnation und des drohenden Zollkrieges“ warnte die Forscherin allerdings, dass „ohne einen deutlichen Nachfrageschub durch höhere öffentliche Infrastrukturinvestitionen“ die Gefahr bestehe, „dass sich die Inflation mittelfristig zu stark abschwächt“.