[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Corona-Pandemie: Betroffene und Ärztin: Noch Lücken in Long Covid-Versorgung – Beste Nachrichten

Corona-Pandemie: Betroffene und Ärztin: Noch Lücken in Long Covid-Versorgung

Auch fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sehen Betroffene und Mediziner keine flächendeckende Versorgung von Long Covid-Patienten. Es brauche mehr Netzwerke und Kompetenzzentren.

Betroffene und Fachleute beklagen auch fünf Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie Lücken in der Versorgung von Long Covid-Patienten. „Die Erfahrung mit den Beschwerden der Betroffenen und auch mit Therapien nimmt zu, aber eine flächendeckende Versorgung gibt es nach wie vor nicht“, sagte die im mittelhessischen Breitscheid praktizierende Ärztin Claudia Ellert. Die Gründe dafür lägen im System, aber auch im Einzelnen. 

Ellert ist selbst Betroffene und engagiert sich unter anderem für die Initiative Long Covid Deutschland. Im November 2020 machte sie eine Corona-Infektion durch, danach stellten sich Symptome von Long Covid ein. 2022 veröffentlichte sie ein Buch mit dem Titel „Long Covid – Wege zu neuer Stärke. Symptome, Behandlungswege, Hilfe zur Selbsthilfe“.

Das Argument, es mangele an Informationen und Therapiemöglichkeiten, sei nicht mehr haltbar, sagt die Medizinerin. „Das Wissen, das es gibt, wird zu wenig genutzt in der Versorgung. Und der einzelne Arzt hat wahrscheinlich zu wenig Patienten, als dass er die ganz große Routine entwickeln würde.“ Es brauche regionale Netzwerke mit Fachärzten, die durch entsprechend viele Patienten Erfahrungen sammelten. 

Interdisziplinäre Kompetenzzentren nötig 

Die Politik sei aufmerksamer geworden und habe viel Geld in die Forschung und Versorgung der Betroffenen investiert, sagt Nina Kollmar, Fachärztin für Pädiatrie und Leiterin der Anlaufstelle für Long Covid bei Kindern und Jugendlichen am Klinikum Kassel. Aber insgesamt sei die Versorgung dieser Patienten immer noch unzureichend.

Es brauche unter anderem mehr interdisziplinäre Kompetenzzentren und mehr Weiterbildung von Haus- und Kinderärzten, damit diese in der Lage seien, die Patienten weiter zu betreuen. „Es muss jedem klar sein, diese Erkrankung wird bleiben, und sie hat weitreichende gesamtgesellschaftliche Folgen“, betonte Kollmar.

Die Klinik für Pädiatrische Hämato-Onkologie, Psychosomatik und Systemerkrankungen im Kinderzentrum des Klinikums Kassel baute bereits 2021 ein Kompetenzzentrum auf, um betroffene Kinder und Jugendliche zu unterstützen und zur Erforschung der oftmals schwer verlaufenden Erkrankung beizutragen. Das sogenannte Pednet-LC Kassel, das seit Januar vom Bundesgesundheitsministerium gefördert wird, ist eines von bundesweit 20 spezialisierten Zentren und aktuell als einziges in Hessen für das gesamte Bundesland zuständig.