Artenschutz: Wildbienen unterstützen: So kann man den fleißigen Bestäubern im Frühling helfen
Wer mit einer guten Tat in den Frühling starten möchte, sollte Wildbienen unterstützen. Wobei und wie genau man den Flauschlingen helfen kann, erklärt der stern.
Ein fachkundiges Kuratorium am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart hat die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) zur „Wildbiene des Jahres 2025“ gekürt. Das Markenzeichen der Weibchen ist eine leuchtend orangerote Bauchbürste. Zudem wirbeln sie häufig mit kleinen Blattstücken zwischen den Beinchen durch Parks und Gärten. Damit basteln die flauschigen Baumeisterinnen die Brutzellen für ihren Nachwuchs.
Die Garten-Blattschneiderbiene ist eine von mehr als 550 Wildbienenarten, die in Deutschland zu Hause sind. Die traurige Realität: Mehr als die Hälfte der für unsere Ökosysteme unverzichtbaren Insekten gilt als gefährdet. Umso wichtiger ist es, den fleißigen Bestäubern unter die Flügel zu greifen, wo es nur geht. Was man dafür wissen sollte und wie genau wir Wildbienen unterstützen können, verrät der stern.
Wildbienen unterstützen: Diese Pflanzen sind ein Volltreffer
Im Gegensatz zur Westlichen Honigbiene sind sämtliche Wildbienenarten Einsiedler. Die Einzelgänger leben also nicht als Volk in Bienenstöcken, sondern bauen für ihren Familienzuwachs Nester im Boden, in luftigen Totholzhecken oder Felsspalten. Heißt auch: Die kleinen Baumeister müssen irgendwo Kraft tanken, um diesen Job zu erledigen. Als Energiequelle bevorzugen Wildbienen den Nektar einheimischer Wildpflanzen wie Schafgarbe, Schwarzdorn (auch bekannt als Schlehe) oder die Wiesen-Flockenblume. Sie fliegen am liebsten ungefüllte Blüten an und Gewächse, die über das ganze Jahr ausreichend Nahrung bereithalten. In einem vielfältigen und bunten Staudenbeet finden Wildbienen alles, was ihr Herz begehrt. Wer also noch etwas Platz im Grünen hinterm Haus oder dem Schrebergarten hat, würde mit einer üppigen Blumenwiese oder einem Beet aus einheimischen Stauden nicht nur Wildbienen anlocken, sondern sie im besten Fall auch als neue Mitbewohner gewinnen.
Übrigens: Die Tomate gehört zu einer kleinen Gruppe Pflanzen, die ausschließlich von Wildbienen bestäubt werden kann.
Während Honigbienen beim Nektarsammeln teils weite Wege in Kauf nehmen, bevorzugen Wildbienen eher Kurzstreckenflüge. Meint: Sie fühlen sich nur dort wohl, wo sie alles finden, was sie zum Leben brauchen. Neben energiereicher Nahrung ist das in erster Linie ein geeignetes Plätzchen fürs eigene Heim. Das gilt für die Boden- wie die Hohlraumnister unter den Wildbienen. Wenn natürliche Strukturen wie Schotter- und Sandböden oder totes, löchriges Holz fehlen, freuen sich die Garten-Blattschneiderbiene und ihre Artgenossen auch über ein Wildbienenhotel als Unterschlupf. Wichtig: Die kleinen Holzhäuschen sollten auf die besonderen Bedürfnisse von Wildbienen zugeschnitten sein.
Auf diese Details sollten Sie beim Kauf eines Wildbienenhotels achten:
stabiles, atmungsaktives Materialauf keinen Fall Bienenhotels aus Nadelgehölz kaufenHolzröhrchen-Durchmesser zwischen fünf und elf MillimeterRöhrchen am hinteren Ende geschlossenLänge der Holzröhrchen möglichst rund 13 Zentimeter
Weil Wildbienen eher wählerisch und ein bisschen flugfaul sind, ist es wichtig, dass die Nisthilfe sorgfältig platziert wird. Egal, ob sie das Bienenhotel aufhängen oder in Bodennähe stellen: Es sollte dort windgeschützt, hell und möglichst trocken sein. Wenn die Herberge dann noch in der Nähe des Tomaten- oder Staudenbeets aufgebaut wird, werden im Frühling mit hoher Wahrscheinlichkeit bald keine Nistplätze mehr frei sein.
Quellen: NABU, fona.de, Wildbiene + Partner GmbH