Arbeitsplatzverlust: Protest gegen geplante Werkschließung bei Contitech
Teile der Kunststofftechniksparte von Continental haben Probleme. Der Contitech-Standort im thüringischen Bad Blankenburg dürfe nicht geschlossen werden, verlangt die Belegschaft.
Mit einer Aktion vor dem Werkstor haben sich Beschäftigte des Contitech-Werks in Bad Blankenburg für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze eingesetzt. Etwa 100 Arbeitnehmer, aber auch Kommunalpolitiker in der Region beteiligten sich an der Betriebsversammlung im Freien, sagte der Sprecher der Gewerkschaft IG BCE, Kirsten Joachim Breuer, auf Anfrage. „Wir wollen, dass zumindest ein Großteil der Arbeitsplätze erhalten wird und so eine Durststrecke beim Auftragseingang überbrückt wird.“ Nach Gewerkschaftsangaben sind 185 Arbeitnehmer in dem Werk beschäftigt.
Continental hatte im Januar mitgeteilt, dass es wegen Absatzproblemen in der Kunststofftechniksparte Contitech Werksschließungen in vier Bundesländern geben werde. Dazu gehört mit dem Werk in Bad Blankenburg auch Thüringen. An dem Ostthüringer Standort werden Transport- und Förderbänder produziert – auch für die Braunkohleindustrie, aus der in Deutschland ausgestiegen wird. „Uns geht es darum, eine Perspektive für das Werk zu entwickeln“, so der IG-BCE-Sprecher.
Wechsel nach Waltershausen?
Nach seinen Angaben gab es ein erstes Gespräch mit dem Arbeitgeber über einen möglichen Interessenausgleich und Sozialplan. Es solle auch Angebote geben, dass Arbeitnehmer an einen anderen Standort des Konzerns in Thüringen wechseln. Contitech betreibt nach Unternehmensangaben einen zweiten, größeren Standort mit rund 1.000 Beschäftigten im thüringischen Waltershausen. Die Gespräche zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern würden Ende März fortgesetzt.
Nach Angaben der IG BCE hatte der Continental-Konzern vor einigen Wochen die Beschäftigten informiert, dass das Werk zum Jahresende 2025 schließen soll. Von den Werksschließungen sind nach Unternehmensangaben in den betroffenen Bundesländern insgesamt 580 Arbeitsplätze betroffen. „Mit den geplanten Maßnahmen reagieren wir auf eine veränderte Marktsituation, die in einigen Kundenbranchen von starken und anhaltenden Nachfragerückgängen geprägt ist“, hatte Continental-Vorstandsmitglied Philip Nelles erklärt.