Agrar: Frostschutz: Winzer will Pflanzen „innerlich wärmen“
Spätfrost hat bei den Weinbauern im vergangenen Jahr für enorme Verluste gesorgt. Ein junger Winzer will seine Pflanzen auf eine bislang wenig verbreitete Art schützen.
Im vergangenen Jahr hat ein später Frost vielen Wein- und Obstbauern die Ernte verdorben, Land und Bund legten Hilfsprogramme auf. Ein junger Winzer aus Jessen im Osten Sachsen-Anhalts geht nun neue Wege, um seine Pflanzen zu schützen. Der 33-jährige Johannes Zwicker installiert derzeit auf einer Fläche von rund drei Hektar ein „Frost-Stopp-System“ aus Aluminiumrohren mit Heizleitung.
Von dem patentierten System las der junge Weinbauer in Fachzeitschriften. Es soll die Pflanzensäfte in den jungen Trieben mit dem Fruchtansatz vor zu niedrigen Temperaturen schützen. „Wir versuchen die Pflanzen innerlich zu wärmen“, beschreibt Zwicker das System.
Er habe seinen Beruf am Bodensee gelernt, so der 33-Jährige. Nun betreibe er Weinbau in Jessen. Sein Ziel sei es, perspektivisch 50.000 bis 60.000 Flaschen pro Jahr zu produzieren. Dann im vergangenen Jahr der Rückschlag: Vor drei oder vier Jahren gepflanzte Rebstöcke hätten im vergangenen Jahr zum ersten Mal abgeerntet werden sollen – der späte Frost aber machte so gut wie die komplette Ernte zunichte.
Bislang versuchen Wein– und Obstbauern bei Spätfrösten mit Feuern für ausreichend Wärme zu sorgen.