Nach Bürgerentscheid: Limburg will im April mit Taubentötung beginnen
Die Zeit läuft für Limburgs Stadttauben: Am 22. April soll mit dem Einfangen und der Tötung von 200 Tieren begonnen werden. An der Entscheidung lasse sich nichts ändern, heißt es von der Stadt.
Die Stadt Limburg will im April mit dem geplanten Einfangen und Töten von rund 200 Stadttauben beginnen. Dies geht aus der entsprechenden Ausschreibung hervor, die die Stadt jetzt veröffentlicht hat. Damit werde das Ergebnis eines Bürgerentscheids aus dem vergangenen Jahr umgesetzt, sagte eine Stadtsprecherin. Tierschützer hatten Widerstand gegen die Maßnahmen angekündigt.
Als konkreter Termin für den Beginn der Maßnahmen ist der 22. April vorgesehen, wie eine Stadtsprecherin sagte. Das Einfangen solle artgerecht erfolgen. Bei der Auswahl der Anbieter entscheide der niedrigste Angebotspreis. Zudem müsse der Auftragnehmer oder die Auftragnehmerin Nachweise über die Tätigkeit als Schädlingsbekämpfer und eine Erlaubnis gemäß Tierschutzgesetz vorlegen. Zuvor hatte hessenschau.de über das Thema berichtet.
Stadt: Entscheidung lässt sich nicht mehr ändern
Hintergrund für die geplanten Maßnahmen sind ein Stadtverordnetenbeschluss vom November 2023, wonach die Taubenpopulation in Limburg dezimiert werden soll. Im Gespräch war seinerzeit eine Tötung der Tiere per Genickbruch. Die Entscheidung hatte in Limburg und auch weit über die Grenzen Hessens hinaus hohe Wellen geschlagen. Bei einem Bürgerentscheid plädierte im Juni vergangenen Jahres eine Mehrheit der Stimmberechtigten für die Umsetzung des Stadtverordnetenbeschlusses.
Nachdem die Stadt eine Ausschreibung zum Einfangen von 200 Tauben mit zwischenzeitlicher Betreuung der Tiere und Weitergabe an die Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl als zu teuer verworfen hatte, zielt die jetzt angelaufene Ausschreibung auf die Tötung der Tiere ab. Wie dies geschehen soll, ist darin nicht vorgegeben. An der Entscheidung lasse sich nach dem Bürgerentscheid nichts mehr ändern, sagte eine Stadtsprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zwar habe man eine Vielzahl von Rückmeldungen mit Vorschlägen zu Alternativen zu der Tötung erhalten, doch seien diese erst nach dem Bürgerentscheid eingegangen.
Tierschützer haben Widerstand angekündigt
Neben dem Limburger Stadttaubenprojekt hatte auch der Deutsche Tierschutzbund die geplante Tötung der Tiere zuletzt als grausam und sinnlos kritisiert und Gegenwehr angekündigt: „Sobald nur eine Taube getötet wird, werden wir Strafanzeige erstatten“, erklärte die Fachreferentin für Stadttauben des Deutschen Tierschutzbundes, Katrin Pichl. Kritik kam zudem von der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und der Organisation Menschen für Tierrechte, die Klage ankündigten.