Brände: Inferno an Bahnübergang: Tödlicher Unfall mit Tanklaster
Eine Stadtbahn stößt im Norden Baden-Württembergs mit einem Lastwagen zusammen. Der hat brennbare Fracht geladen. Sein Fahrer muss ins Krankenhaus. Eine andere Person überlebt den Unfall nicht.
Die Flammen lodern lichterloh, dunkle Rauchschwaden steigen in die Luft. Am Ende bleiben ein völlig ausgebrannter Tanklastwagen und das Gerippe einer Stadtbahn. Ein Mensch ist bei dem Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang nördlich von Karlsruhe gestorben. Mehrere Personen werden verletzt, unter ihnen der Fahrer des mit Heizöl beladenen Lastwagens schwer.
Wegen erheblicher Verbrennungen konnte der Leichnam zunächst nicht identifiziert werden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Offen war damit, ob es sich bei der gestorbenen Person um die Stadtbahnfahrerin handelte. Zudem galten am Abend zwei Menschen als vermisst, die sich nach Polizeiangaben mutmaßlich in der Bahn befunden haben.
Lkw-Fahrer in Krankenhaus
Ein Rettungshubschrauber flog den Fahrer des Tankwagens in eine Klinik, wie die Polizeisprecherin sagte. Der 49-Jährige hatte ersten Erkenntnissen zufolge schwere Verletzungen erlitten.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand befanden sich zum Zeitpunkt der Kollision mindestens zehn Fahrgäste in der Bahn“, teilte die Polizei am Abend mit. „Diese verletzten sich wohl allesamt leicht und wurden vor Ort medizinisch versorgt.“ Zuvor war von sieben Menschen in der Bahn die Rede gewesen.
Die Gemeinde Ubstadt-Weiher, in der der Unfall passierte, liegt zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Hier leben rund 13.400 Menschen.
Feuer um 15.40 Uhr unter Kontrolle
Nach ersten Erkenntnissen waren die Fahrzeuge am frühen Nachmittag gegen 14.15 Uhr auf der Landesstraße 552 kurz vor der Ortseinfahrt Zeutern zusammengestoßen. Der Tanklastwagen und die Stadtbahn gerieten in Brand.
Gegen 15.40 Uhr habe die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gehabt, sagte die Polizeisprecherin. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar. Es müsse zum Beispiel geklärt werden, ob Signale fehlerhaft waren oder übersehen wurden.
Entwarnung wegen Rauchwolke
Nach etwa anderthalb Stunden gab auch die App Katwarn Entwarnung wegen der freigesetzten Rauchwolke. Diese Gefahr bestehe nicht mehr. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren den Angaben nach mit vielen Kräften im Einsatz.
Allein mehr als 60 Feuerwehrleute eilten nach Ubstadt-Weiher, wie ein Sprecher sagte. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste zwischenzeitlich in der Luft. Er sollte den Beamten einen Überblick über die Lage ermöglichen, erklärte die Sprecherin.
Schadensbild unklar
„Die L552 ist derzeit zum Zwecke der Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten in beide Fahrtrichtungen gesperrt“, teilte die Polizei mit. Beide Fahrzeuge waren erkennbar ausgebrannt. Das genaue Schadensbild war zunächst nicht klar.
Angehörige der Fahrgäste könnten sich an das Polizeirevier der Autobahnpolizei wenden, sagte die Polizeisprecherin. Dort sollten sie Auskünfte erhalten.
Stadtbahnstrecke gesperrt
Bei der Bahn handelt es sich um eine Stadtbahn der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Diese Stadtbahnen sind auch im Umland außerhalb von Städten unterwegs. Die Polizei hatte zunächst von einer Straßenbahn gesprochen.
Laut einem AVG-Sprecher bleibt die Bahnstrecke der Linien S31 und S32 die nächsten Tage zwischen Zeutern und Odenheim gesperrt. Man befinde sich in diesem Streckenabschnitt in einem eingleisigen Bereich. Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet.