Auf Druck von Trump: Berühmter „Black Lives Matter“-Schriftzug nahe Weißem Haus wird entfernt
Mit den Worten „Black Lives Matter“ hat eine Kunstinstallation in Washington DC seit 2020 an Polizeigewalt gegen Afroamerikaner erinnert. Damit ist es vorbei – wegen Donald Trump.
Den berühmten Schriftzug „Black Lives Matter“ auf der 16th Street in der US-Hauptstadt Washington wird es bald nicht mehr geben. Bauarbeiter haben damit begonnen, die Kunstinstallation nahe des Weißen Hauses zu entfernen. Die Bürgeremeisterin Muriel Bowser beugt sich damit dem Druck der Republikaner um US-Präsident Donald Trump.
Der Schriftzug sollte an Polizeigewalt gegen Afroamerikaner erinnern. Während der Bauarbeiten versammelten sich einige Schaulustige und Journalisten. Zwei afroamerikanische Frauen sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie seien gekommen, um einen letzten Blick auf den berühmten Schriftzug zu werfen.
Bauarbeiter haben in der US-Hauptstadt Washington DC damit begonnen, den berühmten Schriftzug „Black Lives Matter“ zu entfernen
© Jacquelyn Martin / AP
Aus ihrer Bestürzung über seine Entfernung machten sie keinen Hehl. „Was kommt als Nächstes?“, fragte die 57-jährige Tajuana McCallister. Mit Blick auf Trump sagte sie: „Schwarze Geschichte ist ihm offensichtlich egal.“
Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus ist der Schriftzug den Republikanern im Kongress ein Dorn im Auge. Vergangene Woche kündigte Bürgermeisterin Bowser seine Entfernung an. Die Demokratin ist um eine gute Zusammenarbeit mit Trump und dem Kongress bemüht – insbesondere angesichts republikanischer Forderungen nach einer vollständigen Aufhebung des weitgehenden Selbstverwaltungsrechts der liberalen Stadt. Auch von dem von Trump und seinem Berater Elon Musk vorangetriebenen Personalabbau bei Bundesbehörden ist Washington massiv betroffen.
Der Schriftzug ist seit Juni 2020 im Zentrum von Washington angebracht. Er wurde dort nach den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ausgelegt.
Trump war „Black Lives Matter“-Bewegung ein Dorn im Auge
In den USA werden immer wieder unbewaffnete Schwarze Opfer tödlicher Polizeigewalt. Floyds Tod hatte auch ein neues Bewusstsein über die Geschichte der Sklaverei und deren Auswirkungen geweckt.
Bei den damaligen Protesten versammelten sich auch nahe des Weißen Hauses regelmäßig Demonstranten. Trump hatte während seiner damaligen ersten Amtszeit offen mit einem Einsatz des Militärs gegen Demonstranten gedroht.