Wochenendhaus: Tchibo verkauft Häuser für 50.000 Euro – Probleme inklusive
Tchibo verkauft nun auch Wochenendhäuser – mit oder ohne Aufbau für unter 50.000 Euro. Doch wer die Beschreibung genau liest, entdeckt gleich mehrere mögliche Probleme.
Dass Tchibo seinen Umsatz längst nicht mehr nur mit Kaffee macht, dürfte wohl jeder Mensch in Deutschland mitbekommen haben. Nun stößt das Kaffee-Unternehmen allerdings in ganz neue Sphären vor. Auf tchibo.de findet sich jetzt sogar ein Haus: Das „Weka Wochenendhaus mit 2 Etagen, 66 m2 Wohnfläche, 70 mm Wandstärke“ gibt es in zwei Varianten – mit und ohne Aufbauservice. Das Haus zum Selbstaufbauen kostet 44. 999,99 Euro, das mit Aufbau 49.999 Euro – jeweils zuzüglich Versandkosten.
Klingt erst einmal nach einem Schnäppchen. Doch abgesehen davon, dass die potenziellen Käufer ein Grundstück brauchen, auf der das Haus gebaut werden kann: Der Teufel liegt im Detail. In der Beschreibung des Hauses stecken mehrere Fallstricke, die die Kosten in die Höhe treiben.
Mögliche Probleme der Häuser von Tchibo:
Die Fenster sind nicht abschließbar. Damit ist der Einbruchschutz nicht besonders gut.Die Fenster bestehen laut Beschreibung zwar aus bruchsicherem Glas, was das genau bedeutet, steht aber nicht da.Auch eine Information, ob die Fenster ein-, zwei- oder dreifach verglast sind, fehlt. Das ist aber entscheidend für den Energieverbrauch.Eine genaue Beschreibung der Haustür sowie der Terrassentür fehlt, sodass auch hier der Einbruchschutz unklar ist.Eine Heizung für das Haus ist nicht im Lieferumfang enthalten.Für ein ordnungsgemäßes Fundament muss der Käufer selber sorgen.Auch eine Dacheindeckung ist nicht im Lieferumfang enthalten, kann aber auch bei Weka bestellt werden.Ob für das Haus eine Baugenehmigung nötig ist, muss der Käufer auch in Erfahrung bringen.Die Anlieferung per Spedition erfolgt bis Bordsteinkante – allerdings nicht auf Inseln, in Spielstraßen oder Sackgassen.Die Dachlast beträgt nur maximal 0,85 kN pro Quadratmeter – schon für Solarpaneele kann das zu wenig sein.
Vom vermeintlich günstigen Preis sollten sich also Schnäppchenjäger nicht blenden lassen. Für alles, worum sich der Käufer kümmern muss, können noch etliche tausend Euro zusammenkommen.
