Nahverkehr: Rheinbahn-Ausfall sorgt für Diskussionen
Musste die Rheinbahn fast den gesamten Fahrbetrieb absagen, nur weil in der Werkstatt gestreikt wird? Kritik kommt sogar von der Gewerkschaft Verdi.
Der Ausfall fast des gesamten Bus- und Bahnangebots in der Landeshauptstadt hat dort für Verwunderung und Ärger gesorgt. Mit Hinweis auf den Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hatte die Rheinbahn am Montag den Fahrbetrieb bis auf das Angebot durch Fremdfirmen eingestellt.
„Das erschließt sich mir nicht. Ich sehe keine Veranlassung, den Fahrdienst zu beurlauben“, sagte ein Verdi-Sprecher. Die Gewerkschaft hatte nur die Werkstatt bestreikt. Das Fahrpersonal war nicht im Ausstand und wurde von der Unternehmensleitung beurlaubt. Eine Sprecherin begründete dies mit Sicherheitsgründen.
Auch Verdi zeigt sich überrascht
„Die Sicherheitsbedenken halte ich für vorgeschoben“, entgegnete der Verdi-Sprecher. In anderen Städten, in denen auch nur die Werkstatt des Nahverkehrsanbieters bestreikt wurde, seien die Busse und Bahnen gefahren.
„Die Verantwortung für vier Tage Ausfall wird nun Verdi in die Schuhe geschoben. Dagegen verwehren wir uns. Wir haben selbst nicht damit gerechnet und waren überrascht, dass das gesamte Fahrpersonal beurlaubt wird.“ Die Streikwirkung sei damit allerdings deutlich größer als angenommen und erhofft.