Tarifstreit: Protestzug von Beschäftigten im öffentlichen Dienst
Zwei Wochen lang gibt es Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Rund 2.500 Beschäftigte ziehen bei Sonnenschein durch Kiel. Sie haben Forderungen an die Arbeitgeberseite.
Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen aus Schleswig-Holstein haben mit einem Warnstreik in Kiel Druck auf die Arbeitgeber gemacht. An dem Aufzug durch die Innenstadt beteiligten sich rund 2.500 Menschen, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Beamtenbund dbb sprach von fast 3.000 Teilnehmenden. Viele von ihnen versammelten sich anschließend auf dem Rathausplatz zu einer Kundgebung.
Auf Plakaten der Demonstranten stand unter anderem zu lesen „Mehr Wertschätzung für Arbeit im öffentlichen Dienst“ oder „Arbeitsheld! Ohne Geld? Nicht mit uns!“. Mit Trillerpfeifen verschafften viele Teilnehmende ihrem Unmut Luft.
„Die Arbeitgebenden wollen einen leistungsstarken öffentlichen Dienst, aber sie wollen kein Geld dafür ausgeben“, sagte dbb-Vize Andreas Hemsing. Dabei brauche der Staatsdienst diese Investitionen dringend. „Nur mit attraktiven Einkommen und Arbeitsbedingungen können wir Bestandskräfte halten und Interessierte für uns gewinnen.“ Der dbb-Landesvorsitzende Kai Tellkamp erwartet in der dritten Verhandlungsrunde von der Arbeitgeberseite die Aufgabe ihrer bisherigen Blockadehaltung. „Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich auf den öffentlichen Dienst verlassen können. Das funktioniert aber nur, wenn sich die Beschäftigten auf Entlastung und faire Einkommen verlassen können.“