Personalnot: Hilferuf der Kreise: Jugendämtern fehlt Personal
Jugendämtern fehlt es an Personal. Das geht zulasten des Kinderschutzes, warnen nun auch die Kreise in NRW. Und senden einen SOS-Appell an die Politik.
Angesichts von Personalnot in vielen Jugendämtern haben NRW-Kreise einen massiven Ausbau von Studienplätzen im sozialen Bereich verlangt. Der Fachkräftemangel in den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter (ASD) sei ein massives Problem, die Dramatik der Lage aber der Landespolitik noch immer nicht klar, kritisierte der Landkreistag NRW. Das Land müsse vor allem für den Studiengang „Soziale Arbeit“ viel mehr Plätze schaffen.
Der ASD nehme zentrale Aufgaben im Kinderschutz wahr. Die Jugendämter seien auf ausreichendes Fachpersonal angewiesen, das vor allem aus Absolventen der „Sozialen Arbeit“ gewonnen werde. An den NRW-Hochschulen bestehe großes Interesse an dem Fach, die Studienplätze reichten aber bei Weitem nicht aus. „Während das Land überlegt und diskutiert, droht das Herzstück des Jugendamtes unter der Last zu brechen“, warnte der Landkreistag. Das Problem sei seit Jahren bekannt.
Der Kinderschutzbund hatte kürzlich ebenfalls darauf hingewiesen, dass immer mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung bekanntwerden und zugleich in vielen Jugendämtern Personal, Fachkräfte und auch Unterbringungsmöglichkeiten fehlten. Schutzrechte der Kinder und Jugendlichen könnten daher nicht ausreichend gewährleistet werden. Auch von Gewerkschaftsseite kommen immer wieder Kritik und Forderungen an die Politik.