Nukleare Abschreckung: Macron will bis Sommer „neue Zusammenarbeit“ in der EU erörtern
Der französische Präsident Emmanuel Macron will bis zum Sommer die Möglichkeit eines atomaren Schutzschildes für Europäer erörtern. Er gebe sich bis „Ende des Halbjahres“ Zeit, um zu sehen, ob es eine „neue Zusammenarbeit“ in der EU geben könne, sagte Macron am Donnerstag beim EU-Krisengipfel in Brüssel. Zunächst werde nun ein Phase beginnen, „in der unsere Techniker sich austauschen“, erläuterte er.
Nach diesem „sowohl strategischen als auch technischen Dialog“ soll ein Austausch auf Ebene der Staats- und Regierungschefs erfolgen.
Macron hatte angesichts der Annäherung der USA an Russland am vergangenen Wochenende einen „strategischen Dialog“ mit den europäischen Partnern vorgeschlagen, die nicht über Atomwaffen verfügen. Der voraussichtliche künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bereits angekündigt, Verhandlungen über eine nukleare Abschreckung mit den europäischen Atommächten Frankreich und Großbritannien führen zu wollen.
Die Umsetzung eines europäischen Atom-Schutzschilds, wie Macron ihn vorgeschlagen hat, halten einige Experten für schwierig. Unter anderem hoben sie die deutlich geringere Größe der britischen und französischen Atomarsenale im Vergleich zu dem der USA hervor. Es sei fraglich, wie ernst Russland eine europäische Abschreckung ohne die Unterstützung der USA nehmen würde.