Hochschulen: Finanzen und Ziele für Hochschulen sind bis 2029 fix
Die Kassen werden knapper. Bei den Hochschulen spart Sachsen-Anhalt aber nicht. Sie erhalten erneut für fünf Jahre Planungssicherheit – und verpflichten sich zu Gegenleistungen.
Sachsen-Anhalts Hochschulen legen neue Studienangebote auf und kümmern sich verstärkt um Fachkräfte für die Regionen und die Digitalisierung – gleichzeitig bekommen sie finanzielle Planungssicherheit bis 2029. Die entsprechenden Zielvereinbarungen dafür haben Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) und die Spitzen der Hochschulen In Magdeburg unterzeichnet.
Trotz knapper Kassen greife das Land nicht in die Strukturen und in die Budgets der staatlichen Hochschulen ein, betonte Willingmann. In diesem Jahr erhalten die sieben staatlichen Hochschulen ein Grundbudget in Höhe von 453,8 Millionen Euro. Das sind 6,1 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr 2024. Berücksichtigt wurden gestiegene Energiekosten, Mehrbedarfe aus den Tarif- und Besoldungsrunden sowie ein Inflationsausgleich. Auch künftige Kostensteigerungen will das Land ausgleichen.
„Investitionen in Lehre und Forschung sind Zukunftsinvestitionen“
„Für uns sind Investitionen in Lehre und Forschung Zukunftsinvestitionen. Ob Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer, Software-Experten oder Chemiker – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kommt es darauf an, erstklassige Studien- und Forschungsbedingungen zu bieten“, sagte Minister Willingmann.
Die Hochschulrektorinnen und -rektoren betonten die Bedeutung der Planungssicherheit. „Wissenschaft braucht Zeit, um sich zu entwickeln und in die Gesellschaft zu wirken“, sagte die Rektorin der Uni Halle, Claudia Becker. Die gesellschaftliche Relevanz von Wissenschaft werde immer wichtiger.
Der Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt und Rektor der Hochschule Harz, Folker Roland, resümierte: „Wir können zufrieden sein, wir sind gut aufgestellt.“
Das sollen die Hochschulen liefern
Im Gegenzug zur finanziellen Planungssicherheit über fünf Jahre gibt es konkrete Erwartungen an die Hochschulen. Dazu gehören weiter die Lehrerausbildung mit 1.000 Studienplätzen für das erste Semester an der Universität Halle, auch wenn die Plätze nicht ganz ausgelastet seien, sagte Willingmann.
Ebenfalls in Halle soll es künftig den neuen Abschluss Bachelor of Laws geben. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird internationaler und soll einen neuen Hochschulentwicklungsplan vorlegen. Uni-Rektor Jens Strackeljan sagte, erstmals seien genauso viele internationale Studenten immatrikuliert worden wie deutsche. Die Hochschule Anhalt hat das Ziel, duale Studienangebote auszubauen.
Zusammenarbeit bei der Vermittlung ausländischer Absolventen
Die sieben Hochschulen verpflichten sich außerdem zu einer stärkeren Zusammenarbeit. Sie beteiligten sich beispielsweise verstärkt an der Fachkräftesicherung, sagte Folker Roland.
Viele ausländische Studierende seien in mathematischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern eingeschrieben. Sie hätten sich einmal für Sachsen-Anhalt entschieden und es sollten mehr von ihnen etwa als Ingenieure oder Informatiker hier im Land gehalten werden.
Die Hochschulen wollen auch in anderen Bereichen stärker zusammen – dazu gehören eine Landesinitiative für Digitalisierung und Hochschulbildung, Nachhaltigkeit an den Hochschulen, das duale Studium in Sachsen-Anhalt sowie die Themen Gleichstellung, Chancengleichheit und Diversität.