Fußball-Bundesliga: Freiburgs Rekordjäger bleiben vor Leipzig-Hit ganz bei sich
Der SC Freiburg und sein Torhüter stehen gegen RB Leipzig vor weiteren Bestmarken. Trainer Schuster lässt das nicht an sich heran – genau wie die heikle Lage beim Gegner.
Mögliche Rekorde, eine miese Bilanz, der Druck beim Gegner – Julian Schuster schob alle Randaspekte, so gut er konnte, von sich weg. Der SC Freiburg steht vor einem brisanten Abendspiel in der Fußball-Bundesliga. Der Trainer versucht, den Fokus vor der Partie gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky) einzig und allein auf den Sport zu richten und alle anderen Themen – seien es auch positive – zu umdribbeln.
Atubolu kann an Golz vorbeiziehen
Eines ist die Bestmarke, die Torhüter Noah Atubolu jagt. Der 22-Jährige ist seit Wochen in Topform und hat seit 486 Minuten keinen Gegentreffer mehr kassiert. Gegen Leipzig könnte er den Freiburger Clubrekord von Richard Golz knacken. Der Ex-Profi, der zwischen 1998 und 2006 beim SC unter Vertrag stand, musste einst 509 Minuten nicht hinter sich greifen.
Golz selbst würde Atubolu diesen Erfolg gönnen. Den damaligen Drittliga-Keeper im Sommer 2023 zur Nummer eins zu befördern, sei eine clevere Entscheidung der Breisgauer gewesen, sagte der 56-Jährige der dpa – „total durchdacht und geplant“. Wie die Freiburger Atubolu aus dem Nachwuchs über viele Jahre hinweg an den Profifußball herangeführt haben, das imponiert Golz. „Besser geht es doch gar nicht“, sagte der frühere Schlussmann des SC.
Auch Schuster hätte freilich nichts dagegen, sollte Atubolu nun an Golz vorbeiziehen. Für den Coach wäre es aber nur ein „positiver Nebeneffekt“.
Seit zwölf Pflichtspielen gegen RB sieglos
Gleiches gilt vermutlich für den Rekord, den die gesamte Freiburger Mannschaft aufstellen könnte. Fünf Spiele nacheinander blieb der SC in der Bundesliga zuletzt ohne Gegentor, sechs in Serie gab es in der Clubhistorie noch nie. Die Badener gehen mit mächtig breiter Brust ins Duell mit den Sachsen, das vor allem für die Gäste von extremer Bedeutung ist – im Kampf um die Champions-League-Plätze, für Trainer Marco Rose aber auch mit Blick auf seinen Job.
Seit zwölf Pflichtspielen wartet Freiburg gegen RB auf einen Sieg. Mit dem Begriff „Angstgegner“ könne er dennoch nichts anfangen, meinte Schuster. Wieder so ein Thema, das für den 39-Jährigen in der Vorbereitung unerheblich ist. Er habe diese Woche „auch alles andere als Angst gespürt“, so der Coach.
Leipziger Kurztrip nach Salzburg
Schuster widmet sich vor dem Flutlicht-Kracher komplett den sportlichen, insbesondere taktischen Dingen. Dass sich die Leipziger und ihr angezählter Trainer Rose in einem Kurztrainingslager in Salzburg auf die Partie vorbereiten – auch das nimmt der SC-Coach unaufgeregt zur Kenntnis.
Auch, wenn sie nur eines ihrer zurückliegenden acht Liga-Spiele gewonnen haben, hätten die Leipziger „unglaublich viel Qualität“, so Freiburgs Trainer. „Wir sind da sehr gewarnt“. Und trotz aller spannenden Randaspekte offenbar voll fokussiert.