Neuer Termin: Europäische Trägerrakete Ariane 6 soll am Donnerstag starten
Der am Montag kurzfristig abgesagte Start der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 soll am Donnerstag nachgeholt werden. Als neuer Termin für den Abflug der Ariane 6 im Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana werde nun der 6. März um 13.24 Uhr Ortszeit (17.24 Uhr MEZ) angepeilt, erklärte die französische Betreiberfirma Arianespace in der Nacht auf Dienstag. Zuvor seien die technischen Anlagen am Boden erneut überprüft worden.
Arianespace hatte die kurzfristige Absage des Ariane-6-Starts am Montag mit einer „Anomalie am Boden“ begründet. Diese sei entdeckt worden, nachdem die Bodenteams im Weltraumbahnhof Kourou bereits grünes Licht gegeben hatten.
Im vergangenen Juli war die Ariane 6 mit 20 Mikrosatelliten an Bord zu ihrem Erstflug gestartet. Gegen Ende des Flugs war die Rakete allerdings von ihrer Flugbahn abgewichen. Arianespace erklärte später, die technischen Probleme seien behoben und einem zweiten Flug stehe nichts im Weg.
Mit dem nun für Donnerstag anvisierten Start soll der erste kommerzielle Flug der Ariane 6 beginnen. Die Schwerlastrakete soll den militärischen Aufklärungssatelliten CSO-3 ins All bringen – den dritten und letzten Satelliten, der zu einem gemeinsamen Programm mehrerer europäischer Länder unter der Führung Frankreichs gehört. Mit den durch das Satelliten-Netz gewonnenen Informationen sollte unter anderem Deutschland versorgt werden.
Mit der neuen Ariane-6-Rakete will Europa in der Raumfahrt unabhängiger von den USA und Russland werden. Das Vorgängermodell Ariane 5 war nach 27 Jahren im Einsatz im Juni 2023 zum letzten Mal gestartet. Danach konnten die Europäer zwischenzeitlich nicht mehr eigenständig Satelliten in die Umlaufbahn bringen. Seit Moskaus Invasion in der Ukraine im Februar 2022 haben sie zudem keinen Zugang mehr zur russischen Trägerrakete Sojus, die zehn Jahre lang von Kourou aus gestartet war.
Das Projekt Ariane 6 war 2014 beschlossen worden und kostete 4,5 Milliarden Euro. Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Beitragszahler des Ariane-6-Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Mittlerweile wird das lukrative Geschäft mit Trägerraketen allerdings von US-Tech-Milliardär Elon Musk dominiert: Das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen Space X schickt im Schnitt zwei Mal pro Woche seine teilweise wiederverwendbare Trägerrakete Falcon 9 ins All.