[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Denkmäler: Schloss Reinhardsbrunn ab Herbst mit sanierter Kapelle – Beste Nachrichten

Denkmäler: Schloss Reinhardsbrunn ab Herbst mit sanierter Kapelle

Thüringen steckt Millionen in die Sanierung des enteigneten Schlosses Reinhardsbrunn. Wie geht es weiter? Eine Bestandsaufnahme.

Mit der ehemaligen Kapelle soll in diesem Jahr ein erster Teil des enteigneten und stark sanierungsbedürftigen Schlosses Reinhardsbrunn wieder für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Die Eröffnung der fertiggestellten Schlosskapelle ist für den Spätherbst geplant, wie das Infrastrukturministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Sie könne dann als Veranstaltungsort unter anderem für Musik, Theater und Kultur genutzt werden. 

Das Dach und die Fassade der Schlosskapelle sind dem Ministerium zufolge bereits erneuert. Im Inneren der Kapelle werden in diesem Jahr die Deckenverkleidung und die Wandflächen farbig gefasst und teilweise vergoldet. Neben den 162 blauen Glasscheiben der Oberlichter werden auch die historischen Bodenbeläge aus Marmor und bunten Originalfliesen restauriert und eingebaut. Zugleich laufen die Sicherungs- und Freilegungsarbeiten in der historischen Schlossanlage mit Park weiter.

Historische Sichtachsen freigeschnitten 

Im Schloss sind inzwischen unter anderem die originalen Architekturfassungen wieder freigelegt und restauratorisch gesichert worden. Dabei wurden im Hohen Haus unter vielen Farbschichten große Flächen aus Stuckmarmor sowie gut erhaltene Wandmalereien entdeckt. Im Park wurde der Wildwuchs aus den vergangenen Jahrzehnten entfernt: Damit sind wieder historische Sichtachsen freigeschnitten. 

Der sogenannte Mönchstisch – ein steinerner Tisch aus der Klosterzeit – wurde restauriert und an seinem Originalplatz östlich der Kapelle aufgestellt. Bei Vermessungsarbeiten wurde die mittlere Schale des ehemaligen Brunnens der Klosterklausur aus dem 12. Jahrhundert gefunden. 

Wie viel Geld steht für die weitere Sanierung bereit?

„Es ist eine historische Aufgabe, den denkmalgeschützten Baubestand zu sichern und die Sanierung des Schlosses unter den schwierigen Haushaltsbedingungen weiter schrittweise voranzubringen“, sagte Infrastrukturminister Steffen Schütz (BSW). 

Für Sanierungsarbeiten sind im diesjährigen Haushaltsentwurf bislang rund 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Ob die Gelder in dieser Höhe tatsächlich auch fließen oder möglicherweise noch aufgestockt werden, ist derzeit nicht abzusehen. Mit der Verabschiedung des Landesetats für dieses Jahr wird nicht vor April gerechnet.

Das Schloss mit dem Park im Landkreis Gotha gehört nach der Enteignung des vorherigen Besitzers seit 2021 dem Land. Der Freistaat investierte bislang laut dem Ministerium rund 7,25 Millionen Euro in den Erhalt des verfallenen Denkmals. Davon flossen allein im vergangenen Jahr fast 4,1 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten.

Künftige Nutzung von Reinhardsbrunn 

Im Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD wurde festgehalten, dass Schloss Reinhardsbrunn im Eigentum des Freistaates bleibt und ein Nutzungskonzept erarbeitet wird. In einem Ideenwettbewerb waren 55 Vorschläge von Bürgern, Vereinen und Institutionen eingereicht worden, auf deren Basis eine Nutzungsstudie erarbeitet wurde. 

Die Möglichkeiten reichen von der Einrichtung eines Hotels, Gastronomie, eines Bildungs-, Ausstellungs- oder Tagungszentrums oder einem Mix aus verschiedenen Optionen. Eine Präferenz für eine Vorzugsvariante oder einen Investor gibt es bislang noch nicht.

Das in seiner heutigen Form zwischen 1827 und 1835 erbaute Schloss umfasst insgesamt neun Gebäude und einen 15 Hektar großen inneren Park. Es war auf der Ruine des Hausklosters der Thüringer Landgrafen errichtet worden. „Schloss Reinhardsbrunn ist ein einmaliges Kulturerbe von überregionaler Bedeutung und die Wiege des mittelalterlichen Thüringens“, sagte der Minister.