Ernährung: Was passiert eigentlich, wenn wir täglich Schokolade essen?
Jeden Tag ein Stück Schokolade − für viele Deutsche gehört das zum Alltag. Doch was macht der regelmäßige Konsum mit unserem Körper? Wer’s wirklich wissen will, liest jetzt weiter.
Hand aufs Herz: Wollen Sie wirklich wissen, was das tägliche Verzehren eines Stückes Schokolade mit Ihrem Körper macht? Nun gut, Sie wurden gewarnt. Statistisch gesehen isst jede Person in Deutschland mehr als 13 Kilogramm Schokolade pro Jahr – das sind etwa 2,6 Tafeln pro Woche. Zeit für eine süße (oder doch bittere?) Bestandsaufnahme.
Die gute Nachricht vorweg: Moderater Schokoladengenuss muss kein schlechtes Gewissen verursachen. Besonders dunkle Schokolade enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Theobromin, das die Stimmung heben kann, sowie Flavanole − sekundäre Pflanzenstoffe –, die sich günstig auf Blutgefäße und Blutdruck auswirken können. Diese finden sich übrigens auch in roten Weintrauben, Äpfeln und schwarzem Tee.
Doch Schokolade ist nicht gleich Schokolade. Schmecken Sie beim ersten Bissen vor allem Zucker, wurde wahrscheinlich an teuren Zutaten gespart. Bei hochwertiger Schokolade nehmen Sie zuerst eine angenehme Kakaonote wahr. Auch der Schmelz verrät viel über die Qualität: Gute Schokolade zergeht gleichmäßig auf der Zunge. Klebt sie am Gaumen oder schmilzt unregelmäßig, deutet das auf eine hastige Verarbeitung hin.
Jetzt kommt der Teil, vor dem Sie sich gefürchtet haben
Ernährungsexperten warnen: Bereits ein tägliches Stück Schokolade mit etwa 40 Kalorien, die Sie zusätzlich zur empfohlenen Kalorienzufuhr zu sich nehmen, kann rein rechnerisch zu einer jährlichen Gewichtszunahme von 1,5 Kilogramm führen. Nach zehn Jahren wären das bereits 15 Kilogramm – ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko.
Zudem kann übermäßiger Schokoladenkonsum das Risiko für Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) erhöhen. Eine chronische Parodontitis wiederum gilt als Risikofaktor für Gefäßerkrankungen und kann koronare Herzerkrankungen verschlimmern.
Die Deutsche Herzstiftung rät davon ab, Schokolade als gezielte Gesundheitsmaßnahme einzusetzen. Dennoch muss niemand komplett verzichten: Wer gelegentlich nascht, sollte zu dunklen Sorten mit hohem Kakaoanteil greifen und auf ausreichend Bewegung achten. Die dunklen Sorten enthalten nicht nur weniger Zucker, sondern auch mehr Ballaststoffe, Eisen, Magnesium und Kalium.
Beim Kauf lohnt sich also nicht nur der Blick auf Bio-Qualität und faire Handelsbedingungen, sondern auch auf die Verarbeitung. Experten raten: Vertrauen Sie Ihrem Geschmackssinn und probieren Sie sich durch. Nur so finden Sie Ihre perfekte Schokolade – die Sie dann in Maßen genießen können.
Quellen: „National Library of Medicine“, „Deutsche Herzstiftung“, „Utopia“, „Augsburger Allgemeine“, „Stern“