„Chefsache ESC 2025“: Abor & Tynna treten für Deutschland an
Die Entscheidung ist gefallen: Abor & Tynna werden Deutschland beim ESC in Basel vertreten.
Das deutsche TV-Publikum hat seinen Beitrag für den diesjährigen Eurovision Song Contest in der Schweiz gefunden. Am Samstag durften Zuschauerinnen und Zuschauer von „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ im Ersten live entscheiden, welcher Act am 17. Mai in Basel antreten soll. Nach einer mehr als dreistündigen Live-Show, moderiert von Barbara Schöneberger (50), stand fest: Abor & Tynna werden beim ESC den Song „Baller“ performen.
Ein gewisser „Dreck“
Stefan Raab (58) und seine Jury, die schon in vorangegangenen Shows bei RTL eine Vorauswahl getroffen hatten, waren auch am 1. März zunächst an der Reihe. Aus noch neun möglichen ESC-Beiträgen wählte der „Bundesmusikkanzler“ zusammen mit Yvonne Catterfeld (45), Nico Santos (32) und Conchita Wurst (36) fünf Acts aus, bevor das Publikum schlussendlich abstimmen durfte. Mehr als 3.200 Bewerbungen hatte es ursprünglich gegeben, in die Endrunde des Vorentscheids hatten es dann 24 Acts geschafft.
Als erste der neun Finalistinnen und Finalisten durfte die Band The Great Leslie die Bühne betreten. Die Gruppe präsentiere erst ein Cover des ABBA-Hits „Waterloo“ und dann ihren Song „These Days“, den sie beim ESC gespielt hätte. Der Sound und die Performance hätten laut Raab einen gewissen „Dreck“, der zwischen typisch glattgebügeltem Pop beim ESC auffallen könnte. Dem konnte Catterfeld nur beipflichten.
Benjamin Braatz (24) entschied sich als zweiter Kandidat für ein Cover von Robbie Williams‘ (51) „Angels“ vor seinem Song „Like You Love Me“. Er habe eine tolle Ausstrahlung, schwärmte Conchita Wurst: „Benjamin, in dich muss man sich verlieben.“ Leonora (24) überzeugte im Anschluss mit „Houdini“ von Dua Lipa (29) und ihrem Lied „This Bliss“. Für Santos war sie „mit die stärkste Sängerin hier von allen“. Leonora habe ihn ein bisschen an Alicia Keys (44) erinnert.
ESC-Vorentscheid: Der beste Song macht das Rennen
Die Folk-Metal-Band Feuerschwanz coverte erst Ed Sheerans (34)“I See Fire“ und spielte dann ihr Lied „Knightclub“. Catterfeld lobt die Authentizität, Intensität und kraftvolle Performance der Band und auch Santos zeigte sich überzeugt. Es sei von allen bisherigen Songs der gewesen, der ihm am meisten im Gedächtnis bleibe. Auch Moss Kena (27) sang mit „Levitating“ ein Lied von Dua Lipa sowie seinen Song „Nothing Can Stop Love“. Das Lied sei toll, fand Conchita Wurst und er sei „der beste Sänger in dieser Competition“. Noch besser wäre der Song aber demnach für den ESC, wenn noch was im Arrangement passiere.
Die Geschwister Abor & Tynna verzückten mit Nancy Sinatras (84) „Bang Bang (My Baby Shot Me Down)“ Publikum und Jury, noch besser kam aber das eigene Lied „Baller“ an. Wurst pflichtete Santos bei, der sich sicher war, dass es „der beste Song, den wir hier haben“, gewesen sei. Von Raab gab es ein ungewöhnliches Kompliment: Tynna sei eine „junge, weibliche Udo Lindenberg“. Die Band Cosby folgte mit „I Wanna Dance With Somebody“ von Whitney Houston (1963-2012) und „I’m Still Here“. Während Catterfeld sich an Lady Gaga (38) erinnert fühlte, sprach Raab von „sehr, sehr, sehr guter, handgemachter Musik“. Umso öfter man das Lied höre, umso besser werde es.
Lyza (23) wagte sich an Radioheads „Creep“ vor ihrem ESC-Song „Lovers On Mars“. Conchita Wurst konnte kaum glauben, dass die junge Sängerin keine Gesangsausbildung genossen hat: „Das ist insane, du singst so fantastisch.“ Für Raab war es eine „Ausnahme-Performance“. Als letzte Kandidatin ging Julika (23) an den Start. Nach Loreens (41) „Euphoria“ performte sie ihren Song „Empress“. Sie besitze Raab zufolge auf der Bühne eine „majestätische Ausstrahlung“ und auch die Performance sei reif für den ESC gewesen.
Trotzdem entschied sich die Jury gegen Julika und ließ The Great Leslie, Leonora, Moss Kena, Abor & Tynna sowie Lyza in die finale Voting-Runde. Schöneberger verkündete nachdem die Zuschauerinnen und Zuschauer angerufen hatten: „Für Deutschland zum ESC fährt nicht eine Person, sondern wir schicken gleich zwei: Abor & Tynna mit ‚Baller‘!“ Das Duo aus Wien konnte sich mit 34,9 Prozent der Stimmen behaupten. Auf Platz zwei folgte Lyza mit 31,1 Prozent.