Seeverkehr und Umwelt: EU-Behörden: Schifffahrt hat Nachholbedarf bei Klimazielen
Der europäische Seeverkehr kommt auf seinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit voran, hat aber noch einiges an Hausaufgaben vor sich. Gerade die Emissionen bleiben ein Problem.
Die europäische Seeschifffahrt muss sich nach Angaben zweier EU-Behörden beim Klima- und Umweltschutz weiter steigern. Der maritime Sektor mache zwar Fortschritte auf dem Weg zu einer größeren Nachhaltigkeit, schrieben die Europäische Umweltagentur (EEA) und die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) in einem gemeinsamen Bericht. Er müsse jedoch seine Bemühungen in den kommenden Jahren verstärken, um die Klima- und Umweltziele der EU zur Verringerung von Energieverbrauch, Umweltverschmutzung und Emissionen sowie zum besseren Schutz der Artenvielfalt zu erreichen.
Gerade der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase stellt den Angaben zufolge nach wie vor eine Herausforderung für den Seeverkehr dar – auch wenn er zu den generell am wenigsten kohlenstoffintensiven Transportwegen zählt. Aktivitäten des Sektors wie der Fracht- und Containertransport, die kommerzielle Fischerei, der Transport mit Tankern sowie Kreuzfahrten machten demnach insgesamt schätzungsweise drei bis vier Prozent der gesamten CO2-Emissionen der Europäischen Union aus. Dieser Anteil müsse sinken, machten die in Kopenhagen und Lissabon ansässigen EU-Agenturen klar.
EU-Kommissar: Leitfaden für die Schifffahrt der Zukunft
Unter anderem auch bei der Wasserverschmutzung etwa durch Öl und Abwasser sowie bei der Umstellung auf sauberere Treibstoffe müsse sich etwas tun, stellten die Umwelt– und Schifffahrtsexperten fest. Positiv merkten sie an, dass sich der von der Fischerei und Schifffahrt verursachte Meeresmüll im Laufe des vergangenen Jahrzehnts halbiert habe – dieses Problem umfassend zu lösen, sei jedoch weiterhin schwer.
Der Bericht sei ein wertvoller Leitfaden für die Zukunft der europäischen Schifffahrt und gleichzeitig ein Aufruf zum Handeln, stellte der EU-Kommissar für Nachhaltigen Verkehr und Tourismus, Apostolos Tzitzikostas, fest. Umweltkommissarin Jessika Roswall forderte einen Paradigmenwechsel in der Wertschätzung von Wasser, um dessen Qualität und Quantität zu erhalten und zugleich die wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteile des Sektors zu stärken.