[REQ_ERR: 526] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. Ledger-Mitgründer: Entführer schnitten ihm den Finger ab: Elite-Einheit befreit Krypto-Unternehmer – Beste Nachrichten

Ledger-Mitgründer: Entführer schnitten ihm den Finger ab: Elite-Einheit befreit Krypto-Unternehmer

Vergangene Woche wurden der Krypto-Unternehmer David Balland und seine Frau in Frankreich gekidnappt. Die Entführer forderten ein erhebliches Lösegeld – in Kryptowährung.

Krypto weckt Begehrlichkeiten. Bei einigen so sehr, dass sie dafür Verbrechen begehen. Das bekam ein Unternehmer aus Frankreich zu spüren: Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, wurden David Balland, Mitgründer der Firma Ledger, und seine Frau am Morgen des 21. Januar aus ihrem Haus in der Stadt Méreau entführt. Mit dem Auto brachten die Entführer sie zu zwei verschiedenen Orten, wo sie gefangen gehalten wurden. 

Das Paar wählten die Entführer gezielt aus: Im Jahr 2014 hatte Balland zusammen mit sieben Kollegen das Krypto-Unternehmen Ledger gegründet. Die Firma verkauft physische Geldbörsen, auf denen Nutzer Krypto-Assets speichern können. Die als besonders robust gelten „Hardware-Wallets“ stehen bei Investoren hoch im Kurs: Im Jahr 2021 konnte Ledger in einer Finanzierungsrunde 380 Mio. Dollar einsammeln, wodurch das Unternehmen mit 1,5 Mrd. Dollar bewertet wurde. 

Die Polizei konnte Balland kurz darauf am 22. Januar befreien, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau in einer Pressekonferenz vorvergangene Woche. Ballands Frau hatten Sicherheitskräfte am 23. Januar in einem Auto gefesselt, aber unverletzt aufgefunden. Im Zusammenhang mit der Entführung konnte die französische Polizei zehn Personen verhaften. Die Geiselnehmer hätten ein „erhebliches Lösegeld in Kryptowährung“ gefordert, so die Staatsanwaltschaft.

Bitcoin-Überweisung sollte Krypto-Entführer verraten

Der Festnahme ging eine 48-stündige Fahndung voraus. Nachdem am Dienstagmorgen zunächst die Staatsanwaltschaft Bourges Ermittlungen eingeleitet hatte, wurde der Fall nach Paris und an die nationale Abteilung für Organisierte Kriminalität abgegeben. 

Wie die französische Zeitung „Le Monde“ berichtet, richteten die Entführer eine Lösegeldforderung an einen der Mitgründer von Ledger. Dabei sollen sie höchst professionell vorgegangen sein: Für die Erpressung nutzten sie ein Whatsapp-Konto mit einer Telefonnummer in Südostasien, sowie ein VPN (virtuelles privates Netzwerk). Die Ermittler beschlossen, als Reaktion einen Bitcoin im Gegenwert von etwa 100.000 Euro zu senden. Damit wollten sie Zeit gewinnen und versuchen, die Transaktion zurückzuverfolgen.

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Bei der Fahndung rund um den Wohnort der Ballands fiel den Ermittlern dann ein gestohlenes Fahrzeug auf. Bei der Kontrolle habe der Fahrer zugegeben, Teil der Gruppe zu sein, die das Ehepaar Balland entführt hatte. Nach Angaben von „Le Monde“ ließ die französische Polizei das Telefon von mutmaßlichen Komplizen orten. In Châteauroux (Zentralfrankreich) fanden die Einsatzkräfte schließlich David Balland verletzt: Aus Wut darüber, kein Lösegeld erhalten zu haben, schnitten seine Entführer dem Unternehmer einen Finger ab und schickten das Video der Verstümmelung an Ledger.

Am Tag darauf konnte bei einer weiteren Aktion auch Ballands Frau befreit werden. 230 Gendarmen, darunter 91 Spezial-Kräfte, spürten die Frau am Donnerstagmittag in der Stadt Etampes auf – gefesselt im Kofferraum eines Autos.

Polizeibekannte Entführer

Staatsanwältin Beccuau bestätige auf der Pressekonferenz, dass Balland wegen seiner Verletzungen im Krankenhaus behandelt wurde, nannte aber keine Details. Gegen die nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft bereits polizeilich bekannten Entführer – neun Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 40 Jahre – soll nun weiter ermittelt werden. Der Gruppe wird die Entführung in einer organisierten Bande, Folterungen oder barbarischen Handlungen sowie Erpressung mit Waffen vorgeworfen. 

„Wir sind zutiefst erleichtert, dass David und seine Frau befreit wurden und jetzt in Sicherheit sind“, sagte Pascal Gauthier, Vorsitzender und CEO von Ledger, in einer Erklärung. Balland arbeite schon seit 2021 nicht mehr bei Ledger und habe dort keine aktuelle Rolle, sagte das Unternehmen.

Nach der Freilassung beider Opfer meldete sich auch ein weiterer Mitgründer und ehemalige CEO von Ledger, Eric Larchevêque, zu Wort: Auf dem Kurznachrichtendienst X teilte er seine „große Erleichterung und tiefe Freude“ darüber, dass ein Freund und Geschäftspartner, sowie dessen Frau, freigelassen wurden. Außerdem bedankte er sich bei den Strafverfolgungsbehörden, insbesondere bei der französischen Elite-Einheit GIGN. Weitere Einzelheiten zu dem Fall könne Larchevêque nicht mitteilen, hieß es in dem Post weiter, „da die Ermittlungen und polizeilichen Maßnahmen noch nicht abgeschlossen sind“.

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