Saisonbedingter Anstieg: Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt schwächelt zum Jahresbeginn
Saisonende und Konjunkturschwäche lassen die Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt steigen. Davon betroffen sind vor allem Männer.
Mit dem Jahreswechsel kommt die Ernüchterung: Nach dem Weihnachtsgeschäft laufen Saisonverträge aus, wetterabhängige Branchen legen eine Winterpause ein. Die Folge: Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im Januar 2025 deutlich gestiegen.
Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren 91.800 Menschen arbeitslos gemeldet – 6.000 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 8,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.
Von der steigenden Arbeitslosigkeit sind vor allem Männer betroffen: 52.600 von ihnen sind ohne Job, während es bei den Frauen 39.200 sind. Auch Geflüchtete aus der Ukraine sind stärker betroffen – im Januar waren 5.900 Ukrainer arbeitslos gemeldet, knapp 500 mehr als vor einem Jahr.
Weniger Stellen, mehr Langzeitarbeitslose
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem saisonbedingt – betroffen sind besonders der Handel, das Gastgewerbe und das Baugewerbe. Zusätzlich zeige sich eine konjunkturelle Flaute. „Der Stellenbestand ist so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens.
Im Januar wurden nur 2.400 neue Stellen gemeldet – 800 weniger als im Dezember. Deutlich ist der Rückgang auch in der Landeshauptstadt Magdeburg: Dort gab es mit knapp 390 neuen Stellen rund ein Drittel weniger als im Vormonat.
Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist gestiegen. Rund 34.000 Menschen in Sachsen-Anhalt sind seit über einem Jahr ohne Job – 1.200 mehr als im Januar 2024. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt mit 37 Prozent fast auf Vorjahresniveau.
Städte besonders betroffen
Die Städte in Sachsen-Anhalt sind von der Entwicklung besonders betroffen. „Entscheidend ist, Qualifikationsunterschiede und regionale Mobilitätsbarrieren zu überwinden“, sagte Behrens.
So verzeichnet Halle mit 12.300 Arbeitslosen die höchste Quote der größeren Städte, die Arbeitslosenquote liegt nun bei 10,0 Prozent. Ähnlich angespannt ist die Lage in Dessau-Roßlau, wo rund 3.600 Menschen ohne Arbeit sind. In Magdeburg ist die Zahl der Arbeitslosen auf knapp 12.000 gestiegen. Besonders betroffen sind das Baugewerbe und Außenberufe.