Flugzeugabsturz: „Er war so glücklich, einfach so glücklich“: Freunde trauern um junge Eisläufer
Beim Flugzeugabsturz in Washington D.C. starben auch Eiskunstlauf-Talente, Eltern und Trainer auf dem Rückweg aus einem Trainingslager. Hinterbliebene und Freunde erinnern sich.
Am Donnerstagnachmittag ist die Eisfläche leer. Kein Kratzen von Kufen auf dem Eis durchschneidet die Stille. „Normalerweise wäre es voll mit Eiskunstläufern und Trainern, da Weltmeisterschaften und Juniorenweltmeisterschaften anstehen, aber die Leute haben entschieden, eine Pause einzulegen“, sagte Doug Zeghibe, Vorsitzender des Skating Club of Boston, der „New York Times“. „Es fühlt sich sehr passend an, dass es still geworden ist – es ist unheimlich, aber es fühlt sich respektvoll an.“ Der Eislauf-Verein hat beim Flugzeugabsturz in Washington D.C. zwei Nachwuchs-Talente verloren: Spencer Lane, 16, und Jinna Han, 13. Mit ihnen starben ihre Mütter, die ebenfalls an Bord des Fluges aus Wichita im Bundesstaat Kansas waren.
Dort hatten die Jugendlichen an einem Trainingscamp für Eiskunstläufer teilgenommen. Han war im Club groß geworden, „von einem Dreikäsehoch zu einer erstaunlichen 13-Jährigen“, sagte Zeghibe der Zeitung, so souverän und selbstbeherrscht, „dass man nicht glauben konnte, dass sie 13 ist“. Lane hatte laut Klub-Mitgliedern erst mit 13 mit Eislaufen begonnen, aber so schnell Fortschritte gemacht, dass er als mögliche Olympia-Hoffnung galt.
PAID Flugzeug-Abstürze 17:29„Er hatte so eine natürliche Anmut und Schönheit, seine Positionen waren so umwerfend, und er strahlte“, sagte Eisläuferin und Choreografin Elin Schran der „New York Times“ und kämpfte dabei mit den Tränen. „Er sagte mir: ‚Ich verstehe es jetzt‘ – er hatte begonnen, die Verbindung zum Publikum zu verstehen – und sagte: ‚Bitte lassen Sie mich nächstes Jahr mit Ihnen laufen.'“
Eiskunstlauf-Talente sterben bei Flugzeugabsturz
Ebenfalls im Nachwuchs-Camp für Eiskunstlauf war Cory Haynos, ein Teenager aus Northern Virginia. Mittwochmorgen hatte er es geschafft: Er ist einen Dreifach-Axel – einen der schwierigsten Sprünge beim Eiskunstlauf – gesprungen. „Ich habe ihm die ganze Woche dabei zugesehen, wie er dafür gekämpft hat“, sagte Mark Mitchell, einer der Trainer beim Eiskunstlauf-Trainingslager, der „New York Times“ am Telefon. „Als ich ihn dann sah, sagte ich nur: ‚Oh mein Gott, Cory hat gerade den dreifachen Axel gelandet! Und er war so glücklich, einfach so glücklich.“
FS Washington Flugzeugabsturz 8:37
Auch Haynos Eltern starben beim Absturz. „Sie haben ihr Herz daran gehängt, ihre Kinder aufzuziehen und sie bei ihren Träumen zu unterstützen“, sagte Haynos ältere Schwester der Zeitung. Also fuhren sie mit ihrem Sohn ins Trainingscamp. „Sie verließen das Haus um 5 Uhr morgens“, sagte Corys Großvater. Sie seien zu jedem Wettbewerb gefahren.
Glücklich und lachend auf dem Eis
Im Camp in Wichita wurde deutlich, wie weit Haynos als Eiskunstläufer gekommen war. Mitchell, der Trainer, sagte, er hoffe, dass jemand einen besonderen Moment auf der Kamera festgehalten habe – Haynos und ein Freund, die auf dem Eis eine improvisierte Übung zu dem Lied „APT.“ von Bruno Mars und Rosé aufführten, das in der Arena erklang. Andere Eiskunstläufer und Eltern umringten die beiden und lachten und jubelten ihnen zu. „So erinnere ich mich an diese Kinder“, sagte Mitchell. „Und so werde ich sie immer in Erinnerung behalten.“
Quellen:„New York Times“ 1, „New York Times“ 2