Dschungelcamp 2025, Tag 6: Boomer-Dämmerung im Busch
Wie viel Allgemeinbildung braucht ein handelsüblicher Dschungelcamp-Kandidat? Darüber gehen die Meinungen im Camp weit auseinander. Auch anderswo schwelt der Generationenkonflikt.
Krawumm! Am sechsten Tag Dschungel prallen Welten aufeinander. Wenn so was passiert, kann man ja froh sein, wenn die Beteiligten nicht mehr als oberflächliche Schürfwunden davon tragen. Ex-Zehnkämpfer Jürgen Hingsen kennt sich als Profi-Sportler aus mit Verletzungen. An diesem Tag begeht er jedoch ein böses Foul, wenn auch „nur“ verbal. „Der kennt Salvador Dalí nicht!“, echauffiert er sich lautstark über Maurice Dziwak.
Dass der 26-Jährige trotz Abitur auch mit Namen wie Thomas Mann, Kleist, Chagall, van Gogh und Julius Caesar nicht viel anfangen kann, empört den braven Bildungsbürger sehr. Das ist doch schließlich alles Allgemeinbildung, hömma! Artendiversifikation? Westfälischer Frieden? Boris Pistorius? Nichts, nada, niente?! „Bei aller Liebe. Der soll noch mal die Schule machen“, mokiert sich Dr. h.c. Hochnäsig. Maurice erklärt dazu geknickt im Dschungeltelefon, ihm sei klar, dass er „nicht der Schlaueste“ ist.
Die Bildung ist Thema im Dschungelcamp
Die Schule sei ihm nie leicht gefallen, er habe damals öfter gehört, dass er „nichts kann“, doch niemand habe das Recht, ihn öffentlich als „dummen Jungen“ darzustellen, sagt er während die Tränen kommen. So viel zum Thema: Einfach mal Leute öffentlich anzählen.
Nach einem berechtigtem Rüffel von Boomer-Kumpel Jörg Dahlmann macht Hingsen dann das einzige Richtige: Er bittet Maurice um Entschuldigung. Flosse drauf! „Ich habe die Scheiße selber erlebt, ich war auch so ein Traumtänzer“, offenbart der Ex-Sportler im Gespräch mit Pierre Sanoussi-Bliss die eigentlichen Beweggründe für seine übergriffige Aktion.
Pierre Sanoussi-Bliss: „Mit Pumps auf die Welt gekommen“
Apropos Pierre. Der Schauspieler empfiehlt sich mit jedem Tag mehr als ernstzunehmender Kandidat für die Dschungelkrone. Seine Qualitäten: unerschütterliche Gelassenheit und feinsinniger Humor in Tateinheit mit entwaffnender Uneitelkeit. Als Nina Bott den 62-Jährigen fragt, ob er schon immer wusste, dass er schwul sei, antwortet Sanoussi schelmisch lächelnd: „Ich bin mit Pumps auf die Welt gekommen.“
Vorbildlich auch, wie er die schlecht als Kompliment getarnten Schwulen-Klischees von Dampfplauderer Dahlmann exakt als solche enttarnt. Der hatte zuvor Plattitüden à la Schwule haben viel mehr Empathie und Sinn für das Schöne, Schwule sind ja so sensibel, Schwule hören am liebsten Schlager herausposaunt. „Wer an so was heute noch glaubt, dass wir alle gleich sind, herzlich Willkommen 1950“, schüttelt Sanoussi den Kopf. Sonja Zietlow ist klar Team Pierre. „Irgendwo sitzt Dicki auf einer Wolke und lacht“, erinnert sie an den verstorbenen „Dschungelcamp“-Moderator Dirk Bach.
Er sei „100 Prozent heterosexuell“, hatte der 66-jährige Dahlmann zuvor gesagt und über frühere Datingerfahrungen geplaudert. Alles sehr unangenehm. Die App Tinder könne er jedem nur empfehlen. „Da werden diese Frauen aus der Region angeboten, ich habe rum gewischt wie ein Irrer“, salbaderte der Ex-Sportmoderator, der seit Längerem in einer Beziehung ist. Die Story, wie er seine Freundin kennengelernt hat, sorgte bei den Gen Z-Angehörigen Alessia Herren und Maurice unterdessen für große Erheiterung. Dahlmann flirtete nämlich via E-Mail.
Für die Youngster offenbar eine ebenso vorsintflutliche Kommunikationstechnik wie das Versenden einer Depeche per Brieftaube oder das Aufgeben eines Telegramms bei einem ältlichen Postbediensteten: „Da hat man gemerkt, der Junge ist ein bisschen älter“, grinste Maurice und amüsierte sich köstlich über die Abschieds-Grußformel: „Liebe Grüße, Dahlmann – ha ha!“
Yeliz Koç plaudert Private Details über Jimi Blue Ochsenknecht aus
Yeliz Koç ist Influencerin durch und durch. Als solche veröffentlicht sie Privates selbstverständlich auf Insta oder, in Ermangelung eines Smartphones, dann eben auch vor einem Millionenpublikum im Dschungelcamp. Dort packte sie an Tag Sechs erneut sehr ausführlich über ihren Ex-Freund Jimi Blue Ochsenknecht aus: Der ist womöglich gerade wohnungslos, hat auf jede Fall noch Schulden, zahlte ein Jahr keinen Unterhalt für die gemeinsame Tochter, die er sogar zur Adoption freigeben wollte, um die er sich nun aber doch wieder kümmern will. Irgendwann fiel Yeliz ein, dass sie „das ja eigentlich gar nicht erzählen wollte“ – upsi! Auf die Antwort von Ex-Schwiegermutter-in-spe Natascha Ochsenknecht wird man vermutlich nicht lange warten müssen, hatte Yeliz doch auch sie indirekt gedisst, als sie sagte: „Ich glaube, er hatte damals als Kind keine richtige Hilfe. Da hat keiner richtig aufgepasst.“
Nicht richtig aufgepasst hat die 31-Jährige offensichtlich selbst, als sie fürs Dschungelcamp zusagte. Bei der Prüfung scheiterte sie kläglich: „Es war ja klar, dass ich die Essensprüfung nicht hinbekomme“, verteidigte sie sich im Anschluss. Sie habe sich ja auch in ihrer Schwangerschaft dauernd übergeben müssen, was wolle man da erwarten? Dank Lilly Beckers Ehrgeiz und dem ersten geglückten Einsatz von Sam Dylan („Ich habe gedacht, ich bin so ne Toilette und das muss jetzt da rein!“), konnten die Camper sich immerhin über insgesamt vier Sterne freuen.
Am Donnerstag ist Dauer-Prüfling Sam erneut am Start, dieses Mal an der Seite von Edith Stehfest. Die führt in der Camp-Küche mittlerweile fast so ein eisernes Kochlöffel-Regime wie Giulia Siegel im vergangenen Jahr. Das Problem hier wie da: Den Untertanen schmeckt’s nicht oder wie es Maurice prosaisch ausdrückte: „Mehrere Breie verderben das Essen.“
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