Hinweis nach „Aktenzeichen XY“: Erleichterung über Festnahme nach Anschlag auf Synagoge
Der Brandanschlag auf eine Oldenburger Synagoge vergangenes Jahr löste bundesweit Entsetzen aus. Nun hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst – dank Hinweisen aus der Bevölkerung.
Nachdem ein Tatverdächtiger zu dem Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge gefasst wurde, ist die Erleichterung groß. „Mein besonderer Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern, die den entscheidenden Hinweis zum Tatverdächtigen gegeben haben und auf diese Weise die Aufklärung der Tat voranbringen konnten“, sagte Oldenburgs Polizeipräsident Andreas Sagehorn in einer Mitteilung. „Ich spreche aber auch allen beteiligten Ermittlerinnen und Ermittlern meinen Dank und meine Anerkennung für diesen Erfolg aus“, sagte er weiter.
Der Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Niedersachsen, Michael Fürst, sagte dem NDR, die Festnahme eines Tatverdächtigen sei sehr beruhigend für die jüdische Gemeinde. Er frage sich allerdings, warum die Ermittlungsbehörden erst jetzt das Material veröffentlicht hätten, das zur Festnahme des Verdächtigen geführt habe, hieß es in dem Bericht weiter.
Fahndung Thema bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“
Am vergangenen Mittwoch war der Brandanschlag Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“, bei der Videoaufnahmen von der Tat und dem Täter veröffentlicht wurden. Nach Angaben der Polizeidirektion hatten sich danach Zeugen bei den Ermittlern gemeldet, die angaben, den Mann wiedererkannt zu haben. Am Freitag erfolgte dann die Festnahme eines 27-Jährigen aus dem Landkreis Vechta. Der Mann legte ein Geständnis ab, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein Richter erließ Haftbefehl gegen ihn.
Der Polizeipräsident sagte, er habe die Festnahme des Tatverdächtigen mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. „Mit der nun erfolgten Festnahme ist mutmaßlich ein wichtiger Schritt zur Aufklärung der Tat erfolgt. Nun gilt es, die Hintergründe der Tat im Rahmen des laufenden Ermittlungsverfahrens weiter zu beleuchten“, sagte Sagehorn.
Brandsatz gegen Eingangstür der Synagoge geworfen
Der Anschlag am 5. April 2024 hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Polizei bildete nach dem Vorfall eine Ermittlungsgruppe unter Leitung des Staatsschutzes. Der Verdächtige soll einen Brandsatz gegen die Eingangstür der Synagoge geworfen haben. Zwei Hausmeister eines benachbarten Kulturzentrums entdeckten das Feuer und löschten die Flammen. Niemand wurde verletzt.