Nord Stream 2: Nord Stream-Ex-Chef: Idee zur Stiftungsgründung kam von uns
Ein Sonderausschuss des Landtags beleuchtet Hintergründe und mögliche Einflussnahmen bei der Gründung der Klima-Stiftung MV. Die Idee dazu wurde nach Aussagen des Ex-Chefs bei Nord Stream geboren.
Die Idee zur Gründung der Klimaschutzstiftung MV kam nach Angaben des früheren Geschäftsführers der Nord Stream 2 AG, Matthias Warnig, vom Unternehmen. Wegen der Sanktionsdrohungen der USA gegen am Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beteiligte Firmen habe nach alternativen Möglichkeiten gesucht werden müssen, die Leitung fertigzustellen. Dies mit Hilfe einer Umweltstiftung zu tun, die über einen gesonderten wirtschaftlichen Teil verfügt, sei firmenintern im September 2020 erstmals erörtert worden, sagte Warnig im Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags.
Am 5. November 2020 habe es dazu dann ein Gespräch mit dem damaligen Energieminister Christian Pegel (SPD) gegeben. Ende November habe dann Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei einem Treffen in Schwerin ihre Zustimmung signalisiert. Jedoch habe sie darauf verwiesen, dass die Stiftungsgründung eines Landtagsbeschlusses bedürfe und die Bundesregierung informiert werde. Der Landtagsbeschluss wurde dann im Februar 2021 ohne Gegenstimme gefasst.
Die mit 20 Millionen Euro der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 AG finanzierte Klimaschutz-Stiftung ist umstritten. Nach Ansicht von Kritikern wurde unter dem Deckmantel des Umweltschutzes ein Projekt fossiler und damit klimaschädlicher Energieträger fertiggestellt. Allerdings ging die Pipeline infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb.