Widerstand: Erinnerung an NS-Gegner Moltke in Plötzensee
Vor 80 Jahren wurde der Jurist Helmuth James Graf von Moltke von den Nationalsozialisten hingerichtet. Zum Jahrestag gibt es einen Gedenkgottesdienst.
Er war Gutsbesitzer, Jurist, Vordenker einer Zeit nach Ende des Nationalsozialismus: 80 Jahre nach der Hinrichtung des NS-Gegners Helmuth James Graf von Moltke wird in Berlin an ihn erinnert. Die Plötzenseer Tage beginnen an diesem Donnerstag mit einem Gottesdienst in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum am Heckerdamm und einem Vortrag von Moltkes Sohn Helmuth Caspar von Moltke, Jahrgang 1937.
Helmuth James von Moltke war am 23. Januar 1945 in der NS-Hinrichtungsstätte Plötzensee zusammen mit neun weiteren Männern des Widerstands gehenkt worden. Er galt als Kopf des sogenannten Kreisauer Kreises von Gegnern des NS-Regimes. Kreisau war der Name des Guts seiner Familie in Schlesien, im heutigen Polen, wo sich die Mitglieder des Kreises mitunter trafen.
Die Widerstandsgruppe hatte Kenntnis von Umsturzplänen gegen Adolf Hitler, befasste sich aber eher mit der Vorbereitung der Zeit danach. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler 1944 wurde Moltke vom sogenannten Volksgerichtshof unter Richter Roland Freisler wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. In Plötzensee richteten die Nationalsozialisten insgesamt fast 3.000 Menschen hin.